Von Katharina zu Katharina
Start und Ziel: | Start: ZOB Esslingen,
weiter mit Bus 109 (alle 30 Min. bis Haltestelle Krummenacker) Ziel: Stuttgart-Uhlbach, mit Bus 62 nach Stuttgart-Obertürkheim, dort Anschluss zur S-Bahn S1 |
Strecke: | 11,4 km |
Höhendifferenz: | 350 m |
Reine Gehzeit: | 3 3/4 Std. |
Typ: | Streckenwanderung |
Verfasserin: | Karin Kunz |
Topografische Karte: 1:25 000, Kirchheim/Teck
Beginnt in der Region: Filder, Schurwald, Remstal
Beginnt im Gau: Esslinger-Gau
Diese Wanderung führt von Katharina von Alexandria zu Katharina von Württemberg. Eine vielseitige Streckenwanderung mit herrlichen Aussichtspunkten und vielen Möglichkeiten, unterwegs zu rasten und sich zu stärken. Durch Wald, Weinberge und Obstwiesen geht es bergauf und bergab. Bei dieser Tour, die vor allem im Frühjahr und Herbst zu empfehlen ist, ist viel Abwechslung geboten. Der Höhepunkt ist die Grabkapelle am Rotenberg, die schon von weitem zu sehen ist.
Bitte Rucksackvesper und ausreichend Getränke mitnehmen. Und denken Sie an witterungsangepasste Kleidung, gute Wanderschuhe und Sonnenschutz / Sonnencreme.
Von Krummenacker, einem Stadtteil von Esslingen, führt ein schmaler Weg hinauf zum ersten Aussichtspunkt, vorbei an einem kleinen aber feinen Arboretum mit schönen alten Bäumen. Nach ca. 2 km (Gehzeit ungefähr 30 Min.) erreicht man die Katharinenlinde, die als Schauplatz der regionalen Sage der heiligen Katharina von Alexandrien, Gründerin und Schutzheilige des Esslinger St. Katharinen-Spitals gilt.
Hier hat man nicht nur eine tolle Aussicht ins Neckartal und zur Schwäbischen Alb, sondern auch schon die erste Einkehrmöglichkeit in der Gaststätte Katharinenlinde.
Nun geht es erstmal bergab und dann folgt auch schon bald (nach ca. 500 m) die zweite Einkehrmöglichkeit, die Waldschenke Sieben Linden, die ebenfalls herrliche Ausblicke ins Land bietet. Und natürlich muss man die sieben Linden gezählt und bewundert haben, bevor der Wanderweg nun in den Wald hineinführt.
Zunächst weiter bergab und dann auf einem naturnahen schmalen Weg wieder bergan. Bald kommt man wieder auf einen breiteren Weg, weiterhin aufwärts und nach inzwischen ca. 5 km vom Start erreicht man mit dem Kernenturm den höchsten Punkt der Wanderung. Auch hier kann man sich mit Getränken und einem kleinen Imbiss stärken oder den Aussichtsturm, der 1896 vom Schwäbischen Albverein errichtet wurde, erklimmen und weit über die Bäume den Blick in die Ferne schweifen lassen.
Weiter auf schönen Waldwegen bis zur Egelseer Heide, einem Ausflugsziel mit großer Wiese, Grill- und Spielplatz oberhalb von Rotenberg. Nun ist es nicht mehr weit (9 km vom Start aus) bis zur Grabkapelle auf dem Rotenberg, die wir schon bald aus der Ferne erblicken. Am Wochenende herrscht viel Betrieb, trotzdem ist ein Besuch beim Grabmal von Königin Katharina von Württemberg immer einen Abstecher wert. Die Inschrift „Die Liebe höret nimmer auf“ ließ Ihr Gemahl König Wilhelm I nach ihrem frühen Tod über dem Eingang anbringen. Ein bisschen Geschichte und auch von diesem schönen Ort gibt es herrliche Ausblicke ins Neckartal und über Stuttgart hinweg ins weite Land.
Noch ein kleiner Aufstieg durch schöne Obstwiesen und Stückle und dann geht es nur noch bergab, bis man die Ortsmitte von Uhlbach mit dem Weinbaumuseum erreicht. Im Weinbaumuseum können die guten Weine aus den Uhlbacher Weinbergen natürlich auch probiert werden. Außerdem gibt es in Uhlbach weitere Gastronomiebetriebe und einen Automat mit dem leckeren Eis aus dem Lautertal.
Informationen für unterwegs:
Die Katharinenlinde
gilt als Schauplatz der regionalen Sage von der heiligen Katharina von Alexandrien, Gründerin und Schutzheilige des Esslinger St. Katharinen-Spitals.
Hier die überlieferte Sage:
In den Zeiten des Heidentums und des großen Aberglaubens lebte in Esslingen eine gewisse Gräfin Katharina, welche das Wort Gottes kannte. Der Christenpflicht getreu, war sie eifrig bemüht, es zu verbreiten, sammelte zu dem Zweck einige Schüler und Schülerinnen um sich und unterwies sie in der Religion, indem sie zu ihren Andachtsstunden jene Stelle, wo der Baum steht, wählte; ohne Zweifel deswegen, weil sie im Angesichte der so schönen Natur am besten in ihren Zuhörern Dankgefühl gegen den Schöpfer erwecken konnte. Außerdem spendete sie sehr viel den Armen und erbaute unter anderen Stiftungen auch das Spital zu Esslingen. Allein leider sollte sie in ihrem Wirken schnell gestört werden. Sie machte sich Neider und Feinde, welche behaupteten, ihre Worte seien von dem Teufel eingeflüstert, von ihm rühre auch das Geld zu den Almosen her u. s. w. Ihre Verteidigung wurde zurückgewiesen, sie selbst an den Ort geschleppt, wo sie ihren Unterricht erteilt hatte, und man setzte sich in Bereitschaft, sie zu rädern. Hier aber soll unter schrecklichen Donnerschlägen der Blitz das Rad zerschmettert und das Gesicht der Delinquentin von einem überirdischen Feuer geleuchtet haben. Hierdurch erschreckt, sei die Menge der Katharina zu Füssen gefallen, habe sie „die Heilige“ genannt und sei zu dem Christentum übergetreten. Bald darauf sei die Heilige gestorben und an jenem Orte beigesetzt worden, wo der Baum noch jetzt steht.
Sieben Linden
Die „Sieben Linden“ oberhalb von Uhlbach sind seit langem ein bekanntes Ausflugsziel. Ursprünglich waren es sieben alte Linden, die den Waldrand am „Tor“ säumten. Heute sind noch vier der knochigen Riesen erhalten, zwei davon als Baumruine. Schon im Jahr 1943 wurden die „Sieben Linden“ als Naturdenkmale ausgewiesen. In den 1960er Jahren kränkelten sie und mussten zum Teil gefällt werden. Doch vier Exemplare haben sich bis heute prima erhalten. Die abgegangenen Linden wurden durch junge ersetzt, die sich bereits zu ansehnlichen Bäumen entwickelt haben.
Der Kernenturm
ist der erste vom Schwäbischen Albverein erbaute Turm. Der Beschluss zum Turmbau wurde bei einem Kapitalbestand von 165 RM (Goldmark) gefasst; durch Spenden kamen schließlich 18.000 RM zusammen. Im Jahr 1896 wurde der Turm innerhalb von 4 Monaten errichtet, und zwar auf Gemarkung Fellbach. Eine Besonderheit ist, dass er allein von der Ortsgruppe Stuttgart erbaut wurde, von der er auch heute noch betreut wird. Der Kernen und der Wasserturm von Oberberken erheben beide mit 513 m den Anspruch auf den höchsten Punkt des Schurwaldes. Da die flache Kuppe vollständig bewaldet ist, lag es nahe, dort einen Turm zu errichten, der volle Rundsicht gewährt. Der Turm wurde in historisierenden Formen in Sandsteinmauerwerk errichtet. Eine Unterstellhütte wurde 1930 angebaut. Auf dem Turmkranz erläutern Orientierungstafeln die Aussicht. Am Fuße des Turmes befindet sich ein Kiosk (an schönen Tagen geöffnet) und eine Feuerstelle.
Egelseer Heide
Der Aussichtspunkt der Heide liegt sogar höher als die Grabkapelle auf dem Württemberg. Die 1975 angelegte Freizeitfläche Egelseer Heide im Stadtteil Rotenberg befindet sich in wunderschöner und aussichtsreicher Weinbaulage.
Ob Schlittenfahren auf den Hügeln im Winter, Drachensteigen im Herbst oder Picknicken und Grillen im Sommer. Die Heide ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis und eignet sich auch gut als Startpunkt für Wanderungen und Spaziergänge.
Grabkapelle auf dem Rotenberg – Königin Katharina I von Württemberg
Auf dem Rotenberg stand bis 1819, die im 11. Jahrhundert von Konrad von Beutelsbach erbaute Stammburg der Württemberger. Er nannte sich nach dem Berg Wirttemberg.
Seit 1819 steht dort das Grabmal von Königin Katharina (1788—1819). Geboren als Großfürstin Katharina Pawlowna war sie eine Tochter des russischen Zaren Paul (1754–1801) und seiner Ehefrau Marija Fjodorowna (geb. Sophie Dorothee, Herzogin von Württemberg, 1759–1828).
Sie heiratete in erster Ehe 1809 Herzog Georg von Oldenburg, der nach nur wenigen Jahren Ehe 1812 an einer Typhuserkrankung starb.
In zweiter Ehe heiratete Katharina am 24. Januar 1816 in Sankt Petersburg ihren Cousin, den württembergischen Kronprinzen Wilhelm (1781–1864). Kurz nach der Eheschließung trat ihr Ehemann im Oktober 1816 nach dem Tod König Friedrichs als König Wilhelm I. die Regierung in einer Notzeit (Missernten, Teuerung, Hungersnot in Württemberg) an.
Geliebt wurde Königin Katharina vor allem wegen ihrer umfangreiche Wohltätigkeitsarbeit:
Sie gründete den „Zentralen Wohltätigkeitsvereins“ und zahlreiche andere Institutionen, zum Beispiel das Katharinenstift und das Katharinenhospital in Stuttgart, auch die Württembergische Landessparkasse sowie das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg gehen auf sie zurück.
Katharina starb überraschend im Alter von 30 Jahren im Januar 1819. König Wilhelm I. ließ seiner Frau auf dem Württemberg ein Mausoleum (Grabkapelle) errichten, in dem sie 1824 beigesetzt wurde. Auf seinem Portal steht geschrieben: „Die Liebe höret nimmer auf“.
Später wurden auch Wilhelm und die gemeinsame erste Tochter, Prinzessin Marie, hier beerdigt, obwohl Wilhelm nach dem Tod von Katharina noch einmal heiratete.
Weinbaumuseum
Neue, bewährte und historische Ausstellungsstücke bringen jedem im Weinbaumuseum Stuttgart die verschiedenen Facetten des Weinbaus in Stuttgart näher. Schautafeln verdeutlichen aber auch die Weinanbaugebiete in aller Welt. Im Weinbaumuseum Stuttgart erlebt man die über 2000-jährige Weinkultur mit allen Sinnen, denn in der neuen Ausstellung darf auch mal geschnuppert werden. Auch die hiesigen Wengerter kommen zu Wort: In Videoeinspielungen erzählen sie von ihrer Arbeit in den Steillagen oder in der Kelter.
Das Weinbaumuseum Stuttgart finden Sie in der historischen „Alten Kelter“ im idyllischen Weinbauort Stuttgart-Uhlbach.
Einkehrmöglichkeiten:
Gaststätte Katharinenlinde
Katharinenlinde 2, 73733 Esslingen a.N.,
Telefon: 0711 / 758 767 8
Waldschenke Sieben Linden
Finsterklinge Gewann 1/1A, 70327 Stuttgart, 0711 / 373616
Kernenturm
Kiosk und Feuerstelle
Grill- und Spielplatz Egelseer Heide
Im Zentrum des Grillplatzes steht eine große Wiese, die ausreichend Platz für zahlreiche Familien bietet und rund herum mit Bänken ausgestattet ist. Für die Grillfreunde sind 4 steingemauerte Grillstellen mit Metall-Grillrost geboten, die wahlweise mit selbst mitgebrachter Holzkohle oder mit Holzscheiten genutzt werden können. Wer sich nicht darauf verlassen möchte, dass gerade eine Grillstelle frei ist, ist mit einem portablen Mini-Kugelgrill auf der sicheren Seite. Für die Entsorgung der Kohlereste und auch Einweg-Grills ist ein Metallbehälter vorhanden. Weiterhin gibt es einen Unterstand, der vor kurzzeitigem Regen oder zu viel Sonne schützt.
Karl-Münchinger Weg 1, 70329 Stuttgart
Weinbaumuseum
Uhlbacher Platz 4, 70329 Stuttgart
Öffnungszeiten
April – Oktober:
Do & Fr 14 – 19 Uhr, Sa, So & Feiertag 11 – 19 Uhr
November – März:
Fr & Sa 14 – 18 Uhr, So & Feiertag 11 – 18 Uhr
Gastronomie in Uhlbach