Seen, Berg und Ruine
Start und Ziel: | Mettertalhalle, Neue Schulstraße 33, 71665 Horrheim
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Strecke: | 10,5 km |
Höhendifferenz: | 320 m |
Reine Gehzeit: | 3 1/4 Std. |
Typ: | Rundwanderung |
Verfasser: | Alexander Häußler |
Topografische Karte: 1:25.000, W 217 Bietigheim-Bissingen
Idyllische Seewaldseen mit Grill- und Spielplatz laden zum Verweilen ein; dann hoch hinauf zum Baiselsberg der höchsten Erhebung im Stromberg, weiter über zerfallenen Klosterruinen und zurück ins mittelalterliche Horrheim mit einigem historischen Fachwerk.
Zu Beginn gehen wir zurück in Richtung Ortsmitte/Kirchturm, gleich darauf wenden wir uns in den Wacholderweg nach links und stoßen auf die Pforzheimer Straße. Hier geht es geradeaus weiter in die Rotenbergstraße. In dieser wandern wir mit den Markierungen rote Traube/blauer Punkt, die Straße biegt nach links überqueren die Baiselbergstraße und wandern aus dem Ort hinaus. Es geht über freies Feld, rechts neben uns der Baiselberg und der Hummelsberg. Bei einer alten Krugstatt biegen wir nach links, Richtung Eselsburg. Wir überqueren die L 1131, weiter geht es zwischen Streuobstwiesen auf den Wald zu. Kurz nach einer Wegkreuzung zeigt das Schild „Rotenbergweg“ nach rechts, dann gleich wieder rechts auf den „Diebruckweg“. Wir folgen weiter dem Zeichen blauer Punkt Richtung Seewaldseen. Auf diesem Feldweg wandern wir zwischen Wald und Wiesen hinab zum Mettertal. Das Flüsschen und die Landstraße L 1131 werden überquert, drüben geht es auf einem Asphaltweg markierungslos nach links weiter. Wir durchqueren nach links den Wanderparkplatz „Seewaldseen“ und wenden uns an der Orientierungstafel nach rechts, Richtung „Steinbachhof“. Bald darauf kommen wir links zu den Seewaldseen (ehemals Klosterseen) mit einem Grill- und Spielplatz. Die Tour führt weiter mit blauem Punkt rechts an den Seen vorbei, wir gehen in den Wald hinein und bei der Wegekreuzung wird auf der Strombergstraße geradeaus aufwärts gewandert, weiterhin dem blauen Punkt folgend. Der Lauerbrunnen zur Erfrischung und die Stromberghütte mit Grillplatz und Ratsbänken werden erreicht. Unser Weg führt uns in mehreren Kehren weiter aufwärts, bei der Kreuzung nimmt uns die Strombergstraße nach rechts. Weiter aufwärts kommen wir zum Laubsteigleweg, auf dem geradeaus etwas steil aufwärts. Wir erreichen die Laubsteigle-Schutzhütte. Die Tour führt uns nun nach rechts in den Rennweg, nun folgen wir dem Markierungszeichen blaues Kreuz. Zunächst geht es weiter aufwärts, links sehen wir ein Richtungsschild „Baiselsberg 150 m“, wer will, kann einen Abstecher auf die Kuppe des mit 477 Meter höchsten Berg im Stromberg machen. Der Weg senkt sich, unten an der Kreuzung halten wir uns mit der Markierung rotes Kreuz zunächst geradeaus, dann weist ein Richtungsschild nach links zur Klosterausgrabung. Wir wandern auf einem Waldweg weiter abwärts, treten aus dem Wald oberhalb der Weinberge und haben eine prächtige Aussicht. Nun können wir wahlweise gleich rechts etwas bergauf den Weg in Wald nehmen, der parallel zum Weinlehrpfad verläuft. Markiert mit dem roten Kreuz und gerade im Sommer eine schattige Alternative. Wir können aber auch wenn Sie aus dem Wald kommen auf den Rebsortenlehrpfad, markiert mit dem Zeichen rote Traube nach rechts gehen. Beide Alternativen stoßen bei einer Krugstatt auf einen Querweg bei der Klosterberg-Schutzhütte. Nun folgend dem roten Punkt geht es durch die Weinberge abwärts, weiterhin mit tollen Aussichten. Unten geht an der Kelter vorbei, stoßen auf die querende Maulbronner Straße, in der nach links. Bei einzel stehenden Gebäuden nach rechts in den Plattenweg, ein Fußgänger und Radweg. Es geht durch weites Wiesengelände, über die Metter, dann in der St.-Leonhard-Straße nach links zur Pforzheimer Straße. Diese überqueren wir, kommen in die Klosterbergstraße, kurz danach rechts in die Alte Schulstraße. An deren Ende wenden wir uns nach rechts hin zum „Horrheimer Türmle/Bärentürmle“, das im Mittelalter Teil der Stadtmauer war. Wir gehen durch den Turm hindurch, wenden uns sofort dahinter in der Berengerstraße nach links. Dann wandern wir in die Neue Schulstraße nach rechts zum Ausgangspunkt zurück.
Informationen für unterwegs
Mettertal
Das Mettertal ist neben denen von Kirbach im Norden und Schmie im Süden das mittlere der drei großen Täler, die den Stromberg gliedern. Die Metter ist ein 28,2 km langer Fluss im mittleren Baden-Württemberg überwiegend im Enzkreis.
Baiselberg
Der Baiselsberg im Landkreis Ludwigsburg zählt zum Naturpark Stromberg-Heuchelberg und ist mit einer Höhe von 476,6 m ü. NHN der höchste Punkt des Strombergs.
Die Klosterruine Baiselsberg
ist die Ausgrabungsstätte eines ehemaligen Klosters der regulierten Augustinerinnen in Baden-Württemberg.
Zwischen 1364 und 1374 ließen sich einige fromme Frauen als Klausnerinnen (‚inclusae‘), d. h. ohne Ordenszugehörigkeit, auf dem Baiselsberg nieder. Sie zählten zum gehobenen städtischen Bürgertum und unterstellten sich einer dem regionalen Niederadel angehörenden „mater“: Anna von Gemmingen. Die älteste bekannte Urkunde von 1374 betrifft eine Schenkung der Gräfin Mechthild von Zollern, geb. von Vaihingen, und schließt sich an einen vorausgehenden (urkundlich nicht belegbaren) Gründungsakt an. Die fromme Sammlung erwarb durch Stiftungen und eingebrachtes Vermögen einen bescheidenen Wohlstand und lebte von den jährlichen Einkünften aus Rentenkäufen. Darüber hinaus verfügte das spätere Kloster über zwei Altar-Pfründen: Maria-Magdalenen- und Dreifaltigkeitspfründe….
Horrheim
ist ein Weinbauort im Landkreis Ludwigsburg am Stromberg. Er gehört zur Stadt Vaihingen an der Enz. Er ist umringt von Wäldern, Seen und Weinbergen, ist eingebettet in das Naherholungsgebiet Stromberg.
Horrheim war ehemals eine mittelalterliche Stadt und wurde erstmalig 771 n. Chr. im Urkundenbuch der Benediktinerabtei in Lorsch erwähnt. Die Stadtgründung erfolgte Mitte des 13. Jahrhunderts durch Graf Konrad von Vaihingen. Von der Stadtmauer übrig geblieben ist nur das Horrheimer Türmle, auch „Bärentürmle“ genannt. Die Bezeichnung geht wohl auf den letzten Bewohner des Turms zurück: einen großen Mann, der einen langen Mantel trug und aus Sicht der Kinder wohl auch tapsig wie ein Bär daherkam. Heute ist im Bärentürmle ein kleines Heimatmuseum untergebracht.
Weitere Wahrzeichen von Horrheim sind das historische, im Fachwerkstil gebaute Rathaus, die Alte Kelter und die St. Clemens-Kirche mit ihren wertvollen Wandgemälden aus dem 14. Jahrhundert.
In Horrheim wird seit etwa 1147 n. Chr. Weinbau betrieben. Mit dem Wein- und Rebsortenlehrpfad am Klosterberg hat der Ort dem guten Tropfen aus Württemberg ein würdiges Denkmal gesetzt. Auf dem knapp 3 km langen Weinlehrpfad werden die unterschiedlichen Facetten des Weinbaus auf 23 Tafeln anschaulich erklärt. Welche Weinanbaugebiete gibt es in Deutschland, was ist ein Vollernter, wozu dient die Begrünung im Weinbau und welche Arbeiten fallen im Jahresverlauf an? Diesen und vielen weiteren Fragen kann bei einer Wanderung durch die idyllischen Weinberge am Klosterberg auf den Grund gegangen werden. Unterwegs eröffnen sich immer wieder malerische Aussichten, teilweise reicht der Blick bis zur Schwäbischen Alb, den Löwensteiner Bergen und hinunter bis in das gesamte mittlere Neckartal.
Oberhalb des Weinlehrpfads befindet sich der Vaihinger Rebsortenlehrpfad. Hier wurden auf einer Weglänge von etwa 500 Metern rd. 40 verschiedene Rebsorten angepflanzt. Hinweistafeln informieren über die Herkunft der Rebsorte, den benötigten Boden, die Lesereife und den aus der Rebsorte entstehenden Wein.
Auf dem nahen Baiselberg, der höchsten Erhebung des Strombergs, entdeckte man in den 1970er Jahren Reste eines mittelalterlichen Klosters. Ausgewählte Funde, Urkundenreproduktionen und Fotos von den zwischen 1975 und 1990 durchgeführten Grabungen sind in der Verwaltungsstelle Horrheim in einem besonderen Raum ausgestellt, der zu den Öffnungszeiten der Verwaltungsstelle zugänglich ist.
In Horrheim ist 2029 die Gartenschau.
Einkehrmöglichkeiten
Landgasthof Rebstock,
Klosterbergstraße 6,
71665 Vaihingen an der Enz,
Telefon: 0 70 42 / 81 64 34