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Mystische Wasser und reichlich Strom

12,8 km | 120 Höhenmeter
Kategorie 2: leicht – mittel i
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Tourenfakten
Start und Ziel: Start: Bahnhof Munderkingen
Ziel:   Bahnhof Rechtenstein,
Rückfahrt mit SWEG Linie RE55
Strecke: 12,8 km
Höhendifferenz: 120 m
Reine Gehzeit: 3 1/2 Std.
Typ: Streckenwanderung
Verfasser: Volker Korte
Wegbeschreibung

Topografische Karte:    1:25 000, W244 Ehingen oder W253 Riedlingen
Beginnt in der Region:  Mittlere Alb Südteil
Beginnt im Gau:            Gau6 – Donau-Bussen-Gau

Dieser Wandertipp ist von einer Wanderung abgeleitet, die in dem Band 2 der Reihe ‚Kultur erwandern in Schwaben‘ (Burgen, Schlösser und Landschaften; ISBN 978-3-86281-176-2) enthalten ist. Dieses Buch und ebenso der Band 1 (Wasser für die Alb) sind im Buchhandel sowie dem Online-Shop des Schwäbischen Albvereins erhältlich. Die dort vorgestellten Wanderungen sind alle mit dem Öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg erreichbar.

Anfahrt mit den Linien RE55/RS3 bis zum Bahnhof Munderkingen. Dort startet die Wanderung.

Wir halten uns nach rechts und folgen zunächst der Markierung der „blauen Raute“ zu einem Kreuzweg hinauf zur Frauenbergkirche.
Wir wandern den Weg wieder ein Stück zurück und biegen dann rechts ab und sind nun auf einem Weg mit „blauem Dreick“. An einem alten Kirschbaum geht links ein Stichweg zur Ventura-Quelle.
Wir folgen weiter unserem Weg. An der Bahnlinie halten wir uns kurz links, unterqueren diese und wandern in einem Bogen nach Algershofen.
Dort biegen wir links ab, gehen am Algershofer Bach nach rechts und erreichen bald den See mit den „warmen Quellen“. Wir  gehen ein Stück weiter und dann wieder Richtung Algershofen. Oben geht es links die Straße hinauf. Kurz nach der Brücke über die Bahn halten wir uns wieder links entlang des „blauen Dreiecks“. Dieser Markierung folgen wir eine ganze Weile. Wir durchqueren Untermarchtal und laufen meist nahe der Donau weiter.
Kurz vor Mündung der Großen Lauter biegen wir dann rechts ab und wandern bis zum sehensweten Eletrizitätswerk des Klosters Untermarchtal.
Wir drehen dort um, zweigen alsbald nach rechts ab und erklimmen die Höhe. Oben wandern wir links und in einem weiten Bogen auf die andere Seite der Felder. Dort biegen wir vor Talheim einen anderen Weg überquerend (diesem nicht mehr folgen!) fast in einem 180°-Winkel nach links.
Es geht allmählich abwärts, bis wir auf den Burgenweg stoßen. Diesen wandern wir dann bis zur Donau hinab. Kurz vorher geht es durch eine kleine Unterführung unter Bahnstrecke hindurch, dann rechts Richtung Rechtenstein weiter. Wenig später zweigt der Weg nach Obermarchtal ab.
Hinter der Donau halten wir uns links und erreichen über einen kleinen Weg, teilweise mit Treppen, die ehemalige Reichsabtei mit barocker Kirche (Kloster Obermarchtal), die wir ausführlich anschauen sollten.

Wer noch Kondition und Lust übrig hat, kann noch einen Abstecher zum Kraftwerk Alfredtal machen, das auch besichtigt werden kann.
Wir steigen wieder die Treppen zur Donau entlang ab, überqueren diese und halten uns dann links und der Donau entlang nach Rechtenstein, wo wir nach knapp 2 km hinter Obermarchtal den Bahnhof von Rechtenstein erreichen.

Und wer jetzt immer noch überschüssige Kräfte hat, dem sei ein Besuch der Geisterhöhle (geöffnet von April bis Oktober) und ein Aufstieg zur Burgruine Rechtenstein empfohlen.
Am noch erhaltenen Turm findet sich die bemerkenswerte Inschrif:
‚Willst du leben von Händeln rein, hüt dich von Freyberg, Rechberg und Stain‘.
Mit der Nachbarschaft war es wohl damals schon manchmal schwierig.

Unten an der Donau gibt es dann noch ein weiteres Kraftwerk, das 1905 erbaut und vor wenigen Jahren erneuert wurde.

 

Informationen für unterwegs:

– Die Frauenbergkirche
ist eine beliebte Wallfahrtskirche mit einem Gnadenbild Marias im barocken Hochaltar. Die Frauenbergkirche wurde nach einem Brand 1721 neu erbaut. Das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes (2. Hälfte 15. Jh.) zog zu allen Zeiten zahlreiche Wallfahrer an. Aus dem Jahr 1698 stammt ein Rosenkranzbild mit der ältesten Darstellung der Stadt.
Hier war früher ein alemannisches Quellheiligtum (= Heilige Quelle, die manchmal einen Teich oder See bildet, an der eine kultische Verehrung stattfindet. Oft wird der Quelle eine heilsame Wirkung auf Körper und/oder Geist nachgesagt. Manche Quellen dienen auch als Orakel.)
Weiterhin entstand hier eine Sage, nach der eine Frau beim Trinken aus dem Brunnen vor der Kirche Schlangenlaich zu sich nahm und bald danach einen beachtlichen Umfang erreichte (Die Rond von Munderkingen). Dank der Gebete wurde die Frau von 62 Schlangen befreit. Man grub dann den Brunnen aus und fand am Grund eine mehrere Meter lange „alte Schlange“, die auch in der Kirche dargestellt wurde. Um weitere Zwischenfälle dieser Art zu vermeiden, verschloss man den Brunnen mit einer zwiebelförmigen Haube.

– Ventura-Quelle
wurde früher auch als Heiligtum verehrt.

– Die Warmen Quellen
haben eine Temperatur von 17° Grad. Quelle und Badehaus befinden sich auf der Rückseite des Sees.
Das Wasser des Weihers genießt bei manchen Leuten hohes Ansehen. „Das Wasser helfe gegen Schrunden und Hautkrankheiten und auch sonstige Leiden“, weiß ein Algershofer.

Untermarchtal
Die kleine Gemeinde mit ca. 880 Einwohner lädt Sie zu einem kleinen Rundgang durch das Dorf ein. Am Fuße der Schwäbischen Alb, begünstigt durch eine reizvolle Lage an der Donau mit vielen Seitentälern und romantischen Altarmen, präsentiert sich die Gemeinde den Besuchern.
Das Kloster der barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul mit dem großen Bildungshaus und der Radfahrerkirche bzw. der Vinzenkirche sind für das Ortsbild ebenso prägend, wie der liebevoll restaurierte ehemalige Bahnhof, der jetzt ein Informationszentrum beinhaltet.
Ebenso das noch funktionsfähige Kalkofenmuseum und das ehemalige Schloss derer von Speth, heute ein Teil des Klosters.
Untermarchtal bietet Wanderern und Radfahrern beeindruckende Naturerlebnisse im Urdonautal und im Bereich des unteren Lautertals. Der Donauradwanderweg führt unmittelbar durch die Gemeinde und garantiert Verbindungen zu vielfältigen Zielen in der näheren und weiteren Umgebung.

– Die Große Lauter
ist ein 42 km langer linker Zufluss der Donau im Bereich der Schwäbischen Alb im südlichen Baden-Württemberg. Das romantische Flusstal der Großen Lauter ist auf seiner ganzen Strecke wegen zahlreicher flussgeschichtlicher, historischer und landschaftlicher Sehenswürdigkeiten ein sehr beliebtes Ausflugsziel.

 – Burgenweg
Der 86 km lange Burgen-Weg des Schwäbischen Albvereins erschließt eines der kulturhistorisch bedeutendsten Gebiete der Schwäbischen Alb. In seinem Verlauf durchquert der Wanderer abwechslungsreiche Landschaften mit atemberaubenden Aussichtspunkten, einsamen Wegen und schmalen Pfaden, schattigen Wäldern, kargen Hochflächen und Flusstälern deren Felsen mit Burgruinen und Schlössern gekrönt sind.

Obermarchtal
liegt auf einer Weißjuraplatte am Fuße der Schwäbischen Alb. Die Ortschaft liegt an der Donau, die hier ihren zweiten Durchbruch durch die Schwäbische Alb verlässt. Von hier aus öffnet sich in Richtung Süden das Tor zu Oberschwaben mit Sicht auf die höchste Erhebung Oberschwabens, dem Bussen.

– Das Kloster Obermarchtal
liegt zwischen Ehingen und Riedlingen, östlich von Zwiefalten im Alb-Donau-Kreis und darf sich rühmen, die einzige in sich geschlossene, vollendete und komplett erhaltene barocke Klosteranlage Oberschwabens zu sein.
In einzigartiger oberschwäbischer Landschaft, auf uraltem klösterlichen Grund, steht die ehemalige Prämonstratenserabtei Obermarchtal, gut erreichbar im Städtedreieck zwischen Ulm, Reutlingen und Biberach.
1250 Jahre ‚gelebte‘ Geschichte Kloster Obermarchtal.
Bereits im 8. Jahrhundert legten Benediktiner den Grundstein für das Kloster Obermarchtal.
In der Zeit von 1171 bis 1803 war das Kloster ein Prämonstratenser-Chorherrenstift.
Ende des 17. und 18. Jahrhunderts beschlossen Fürste und Äbte, die Donau zum Strom des Barocks zu erheben. Diese Entwicklung begann in Obermarchtal. Schritt für Schritt wurde die Klosteranlage zu einer Residenz erneuert und ausgestaltet, entsprechend dem Geist und Denken des Barocks, um das Ansehen als unmittelbare Abtei zu unterstreichen. Die Kirche sollte ein Thronsaal Gottes werden. Aller äußerer Aufwand, die hohe Kunst der Architektur und das handwerkliche Können sollten dem einen Ziele dienen: Die Menschen auf die kommende himmlische Herrlichkeit hinzuweisen.
Das weitläufige Anwesen zählt zu den Schönsten Süddeutschlands und wurde in seiner heutigen Form zwischen 1686 und 1770 errichtet.
Der wohl berühmteste Chorherr des Stiftes war Sebastian Sailer, vielgefragter Kanzelredner, geistreicher Schriftsteller und Vater der schwäbischen Mundartdichtung. 
Weitere Infos hier.

– Das Kraftwerk Alfredtal
in Obermarchtal wurde 1903 am Fuße der Prämonstratenserabtei Obermarchtal erbaut. Es diente ursprünglich der Energieerzeugung für eine Zementfabrik in Rechtenstein. Nachdem diese 1904 Konkurs ging und im selben Jahr abbrannte, erfolgte 1911 die Übernahme durch Alfred Kraemer, dem damaligen Inhaber der Holzstofffabrik in Rechtenstein. Heute wird es betrieben von der Wasserkraftwerk Alfredstal GbR und liefert jährlich eine elektrische Energie von ca. 2,5 Millionen Kilowattstunden. Das Wasserkraftwerk ist als technisches Kulturdenkmal eingestuft.

Geisterhöhle
Die Geisterhöhle, oder auch Rechtensteiner Höhle, ist ein offener Spalt in der Felswand entlang der malerischen Donau. In der Höhle kann man nur mit Blitz Bilder machen, denn darin es ist wirklich dunkel. Ohne Foto ist eine Taschenlampe oder ein Smartphone mit entsprechender App von Vorteil. Das Wasser hat hier eine Höhle geschaffen, die eine Öffnung nach Süden hat, also zur Donau hin. Die Höhle erreicht man über eine Treppe, die schon ein paar Stufen hochgeht. Wer sich dabei überhitzt, kann sich im Schatten der Bäume auf der anderen Seite hinlegen. Dank des geringen Verkehrs ist es hier auch ruhig, meist nur vom Plätschern der Donau begleitet.

„In der Höhle kann man sogar einige Meter weit nach hinten, jedoch werden die vier Gänge immer kleiner und man müsste sich schon ganz schön durchzwängen, was man besser nicht riskiert.
Tatsächlich finden sich in der Geisterhöhle auch Tropfsteinwände, an denen das Wetter heftig gewütet hat, sodass man davon kaum noch etwas erkennt. In der Höhle fand man Reste von Tieren, jedoch keine von Steinzeitmenschen. Gefunden hatte man aber eine Münze und Scherben, die aus der Zeit der römischen Besatzung rühren.
Warum diese Höhle Geisterhöhle heißt, kann nur geschätzt werden, aber man nimmt an, dass die abergläubischen Menschen im Mittelalter diesen Ort mit Geistern verbanden, es ist dunkel und wirkt sehr mysteriös, auch heute noch eine Attraktion, wie damals.
Die Höhle ist zum Schutz der Fledermäuse nur von April bis Oktober geöffnet. Im Winter ist es ein Rückzugspunkt für diese Tiere.“
89611 Rechtenstein, Bürgermeisteramt

Burgruine Rechtenstein
Die Burg wurde im 12. Jahrhundert von den Herren vom Stain erbaut, erstmals werden 1156 die Herren von Stain erwähnt. 1348 hatte die Burg zwei Burggebäude (Doppelburg), die von den Herren von Stein und den Herren von Rechtenstein bewohnt wurden. Im selben Jahr kommt es zum Einsturz einiger Teile der Burg durch ein Erdbeben, die aber sofort wieder aufgebaut werden. Um 1390 wird die Burg Besitz der benachbarten Burg Reichenstein, geht später an Graf Eberhard von Württemberg und danach wieder an die Herren von Stein. 1791 wurden wieder Teile der Burg verkauft und 1817 kam es zum Abbruch der Burg bis auf den Bergfried. Heute ist die ehemalige Kernburg Teil der Gemeinde Rechtenstein und die ehemalige Vorburg in Privatbesitz. Bis um 1900 beherbergte der Turm einen Turmwächter.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Klostergasthof Adler
Hauptstrasse 1, 89611 Obermarchtal, 07375 9225320

oder nach Rückkehr Gastronomie in Munderkingen

 



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