Härtsfeldsee - Englischer Wald - Schloss und Burgen
Start und Ziel: | Wanderparkplatz Härtsfeldsee, L 2033, 89561 Dischingen
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Strecke: | 8,0 km |
Höhendifferenz: | 106 m |
Reine Gehzeit: | 2 Std. |
Typ: | Rundwanderung |
Verfasser: | Wolfgang Pösselt |
Topografische Karte: 1:25 000, W232 Neresheim
Beginnt in der Region: Nordostalb, Ries
Beginnt im Gau: Donau-Brenz-Gau
Bitte Rucksackvesper und ausreichend Getränke mitnehmen. Und denken Sie an witterungsangepasste Kleidung, gute Wanderschuhe und Sonnenschutz / Sonnencreme.
Wir starten unsere Wanderung am Wanderparkplatz Härtsfeldsee an der L 2033, überqueren diese an der Bushaltestelle, biegen am Wegweiser nach rechts ab Richtung Süden und folgen der Markierung mit den roten Dreiblock (liegendes Y). Entlang der Grenze des Naturschutzgebietes Fliegenberg-Kahlhof gelangen wir über einen Grasweg auf einen befestigten Weg. Dort geben einige Infotafeln Auskunft zu Flora und Fauna der hier typischen und geschützten Wacholderheiden. Der Markierung weiter folgend biegt der Weg nach links in ein Fahrsträßchen und führt etwa 500 m leicht bergan bis zu einer mit einem Baum markanten Weggabelung.
Hier halten wir uns in einem spitzen Winkel nach rechts. Am Waldeck des Höllbergs links halten, um am nächsten Weg nach rechts abzubiegen. Am Waldrand, an einer Ruhebank, bietet sich eine Panoramasicht auf Dischingen und das Egautal. Ab hier führt ein Grasweg etwa 300 m weiter geradeaus. An der Gabelung links halten und dem Wiesenweg bis zum Waldrand folgen. Der Weg führt nach rechts und quert, ohne abzuzweigen, den Kochsmähder bis zum „Englischen Wald“. Dort halten wir uns links entlang des Waldrandes bis zu den Wochenendgrundstücken am Spitzigen Berg.
Zwischen zwei dieser „Stückle“ biegt unser markierter Weg links hinauf in den Englischen Wald. Oben angekommen treffen wir auf einen der (Rund-)Wanderwege in dem von den Fürsten Thurn und Taxis im 18. Jahrhundert nach englischen Vorbildern parkähnlich angelegten Wald.
Wir halten uns rechts und folgen unserer Markierung im großen Bogen bis zur Wegkreuzung, wo der HW2 aus östlicher Richtung auf unseren Weg trifft. Ab hier jetzt den HW2 folgend, gelangen wir an den Waldrand und überqueren die K 3002.
Hier liegt vor uns das für Besucher nicht zugängliche Schloss Thurn und Taxis.
Der Weg hinunter nach Dischingen ist hier Teil des Themenpfades „Thurn und Taxis“ und gibt etwas Einblick in die Geschichte dieses Fürstenhauses.
Auf dem HW2 entlang der Schlossstraße und nach der Schule nehmen wir den Abzweig nach links in die Straße „Am Baumwolf“ und gehen vorbei am neuen Schulzentrum und der Egauhalle in die Turnstraße. Hier trifft der HW2 auf den Albschäferweg mit seiner Markierung weißer Schäfer auf blauem Grund.
Dieser folgen wir Richtung Norden durch den Ort entlang der Egau. Am Weg liegt die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist des Baumeisters Joseph Dossenberger. Sie ist einen Besuch wert und wird auch als „Klein-Neresheim“ bezeichnet.
In nördlicher Richtung dem Albschäferweg folgend, biegt der Weg am Ortsrand nach der „Arche“ rechts vorbei an Krautgärten zur Egau ab. Entlang des Weges kommen wir nun zu den „Burgen“ der hierher zugewanderten Biber.
Am Härtsfeldsee lohnt eine Einkehr im Seehaus Kiosk. Die Kinder lockt ein Wassererlebnis-Spielplatz bevor es zum Startpunkt zurückgeht.
Informationen für unterwegs:
Der Härtsfeldsee,
offiziell Hochwasserrückhaltebecken Egautal, ist ein kleiner See bei Dischingen auf dem Härtsfeld. Er wurde 1972 als Hochwasserrückhaltebecken vom Wasserverband Egau gebaut. Er hat eine Wasseroberfläche von rund 11,5 ha und eine maximale Tiefe von 4,20 m. Der See besitzt zwei Inseln, die hauptsächlich von den Tieren des Sees als Brutplatz genutzt werden. Sie dürfen nicht betreten werden.
Der See gilt als Naherholungsgebiet und ist ein beliebter Ort zum Baden, Surfen und Bootfahren. Es gibt einen Gastronomiebetrieb, einen Kinderspielplatz und diverse Wasserspielgeräte. Drei größere Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe gelegt und werden als Ausgang für Wanderungen genutzt, ein Campingplatz ist geplant.
Die Trasse der stillgelegten Härtsfeldbahn führt am See vorbei. Ein am Härtsfeldsee endender Abschnitt der Eisenbahnstrecke wurde als Museumsbahn wiederaufgebaut und 2021 fertiggestellt.
Seit 1997 findet am See jährlich das Rockfestival Rock am Härtsfeldsee statt.
Englischer Garten Dischingen
1781 kaufte Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis einen großen Teil des Gemeindewaldes von Dischingen, der im Laufe der vielen Jahre immer wieder erweitert und ergänzt wurde. Das Areal ist typisch für die Zeit des 18. Jahrhunderts. Anders als in den französisch geprägten Barockgärten mit ihren großen geometrisch angelegten Blumenbeeten (Parterres) finden sich in den klassischen englischen Landschaftsgärten kaum Blühpflanzen. Die Natur kann sich ungehindert entfalten. Wiesen wechseln ab mit Wald, die Baumvielfalt ist beachtlich und aufgeschüttete Hügel überhöhen ebene Flächen. Viele schmale geschlängelte Wege führen durch das Gelände. Einige sehr alte Alleen bereichern seine Flora:
– Kastanienalleen führen immer zum Schloss,
– Linden-Alleen zu den Lustbarkeiten.
Die ersten Architekturstaffagen begannen im Sommer 1785, „und zwar an dem Tempel auf dem Schneckenberg (denn nur dieser existierte in den ersten Jahren) und an der Eremitage, dem Vorgänger der heutigen Klause“.
Schwäbische Alb-Südrand-Weg (HW2)
Der Hauptwanderweg 2 (Schwäbische Alb-Südrand-Weg) ist, neben dem
HW 1, mit seinen über 100 Jahren der älteste Hauptwanderweg des Schwäbischen Albvereins. Er erstreckt sich von Donauwörth entlang des Südrands der Schwäbischen Alb bis nach Tuttlingen. Der Südrand der Schwäbischen Alb bietet zwar weniger Höhenunterschiede als der Albtrauf auf der Nordseite, dafür wartet der HW 2 jedoch auf seiner Länge von knapp 290 Kilometern mit zahlreichen kulturellen und naturkundlichen Sehenswürdigkeiten auf und bietet so für den Wanderer interessante Abwechslungen.
Schloss Taxis
auch Schloss Trugenhofen genannt, steht in Dischingen im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg. Es besteht aus mehreren Gebäuden, unter anderem dem Cavalierbau, dem Theaterbau, dem Kapellenbau, dem Prinzenbau sowie dem Fürstenbau im unteren und oberen Schlosshof.
Im ehemaligen Küchenbau war ein Jagdkundemuseum untergebracht. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, aber der an das Schloss angrenzende Englische Wald ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Themenpfad „Thurn und Taxis“
Das alte Adelsgeschlecht – Gründer der deutschen Post im Mittelalter – ist auf dem Härtsfeld stark verwurzelt. Der Themenpfad führt mit sechs Info-Tafeln von der Ortsmitte in Dischingen zum Schloss Taxis und in den „Englischen Wald“, dem herrlichen Wald rund ums Schloss.
Albschäferweg
Auf der Schwäbischen Alb wird die Schäferei noch als Wanderschäferei betrieben. Um die Bedeutung der Wanderschäferei für die Landschaftspflege in der Heidenheimer Brenzregion erlebbar zu machen, wurde der 158 Kilometer lange Albschäferweg eingerichtet. Auf den Spuren der Albschäfer zwischen Giengen, Gerstetten, Heidenheim und Neresheim verläuft die Route. Der prämierte Fernwanderweg kommt an Schafhöfen, Wacholderheiden und Kalkmagerrasenwiesen vorbei. Idyllische Täler wie das Wental oder das Eselsburger Tal begeistern mit ihren einmaligen Felsformationen. Urgeschichte live gibt es in der Meteorkraterregion Steinheim und auf der Gerstetter Alb. Im Lonetal begegnet man im UNESCO-Welterbegebiet Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb drei von insgesamt sechs Höhlenfundstätten, in denen vor 40.000 Jahren Eiszeitjäger aus Mammutelfenbein Figuren wie das Mammut und den Löwenmenschen schnitzen und auf Flöten spielten und am Ende des Tals unterhalb der Charlottenhöhle einem Geologieabenteuer. Kloster Neresheim und Burg Katzenstein überragen die sanften Albhügel auf dem Härtsfeld, beides bedeutende Kulturschätze am Weg.
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist
in Dischingen, einer Gemeinde im Landkreis Heidenheim in Baden-Württemberg, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von dem Baumeister Joseph Dossenberger, einem Schüler von Dominikus Zimmermann, errichtet. In ihrer Architektur vereint die Dischinger Kirche die Formen des späten Rokoko und des frühen Klassizismus.
Eine erste Pfarrkirche ist in Dischingen für das Jahr 1352 erwähnt. Die heutige Kirche ließ Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis von seinem Hofbaumeister Joseph Dossenberger errichten. Innerhalb von nur drei Jahren, von 1769 bis 1771, wurde die neue Kirche fertiggestellt. Im Jahr 1785 fand die Weihe durch den Augsburger Weihbischof Johann Nepomuk August Ungelter statt. Dischingen gehörte bis 1812 zur Diözese Augsburg, 1821 wurde es in die neu geschaffene Diözese Rottenburg eingegliedert.
Joseph Dossenberger
(* 9. März 1721 in Wollishausen; † 15. Mai 1785 in Wettenhausen) war ein schwäbischer Baumeister, Vertreter des Rokoko und des Frühklassizismus.
Einkehrmöglichkeiten:
Kiosk am Härtsfeldsee
Telefon: 07327 5954