Zwischen Blochinger Sandwinkel und Blochinger Ried
| Start und Ziel: | Ehemaliger Sportplatz an der Blochinger Straße (L268) auf dem Donauweg, 88512 Mengen-Blochingen
ÖPNV: Haltestelle Blochingen Kirche (Bus 419) – nur in speziellen Fällen nutzbar |
| Strecke: | 15,0 km |
| Höhendifferenz: | 230 m |
| Reine Gehzeit: | 4 Std. |
| Typ: | Rundwanderung |
| Verfasser: | Lothar Langner |
Die Wanderung führt in den südöstlichen Zipfel des Naturparks Obere Donau. Große Teile der Wanderung verlaufen durch drei Teilgebiete des FFH-Gebietes „Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen“. Die Tour ist abwechslungsreich und bietet viel Natur aber auch einige Aspekte der jüngeren und älteren Geschichte. Der größte Teil unserer Tour verläuft auf gut begehbaren, befestigten Wegen, kurze Abschnitte auch auf Asphalt oder schmalen Pfaden. Die Anstiege sind leicht zu bewältigen.
Topographische Karte: 1:35 000, Wanderkarte Blatt 30, Sigmaringen-Pfullendorf oder 1:25 000, W 252 Sigmaringen, erscheint November 2022
Wir beginnen die Wanderung am ehemaligen Sportplatz von Blochingen nahe des südlichen Donauufers. Wir gehen die Tour im Uhrzeigersinn und überqueren zunächst die Blochinger Straße (L268). Nach der Überquerung machen wir noch geradeaus einen 40 m-Abstecher zu einem Kreuz und einem Gedenkstein für Flutopfer unter der Baumgruppe. Hier wird an die „Blochinger Sintflut“ vom 21.05.1816 erinnert. Einer weiteren Informationstafel zu diesem Ereignis begegnen wir später noch.
Dann kehren wir zur L268 zurück und gehen der blauen Raute folgend nach links über die Donau nach Blochingen hinein. An der ersten Querstraße rechts biegen wir in die Bachstraße ein und folgen dann, nach Überquerung des Heudorfer Baches rechts, links der Griessgasse und rechts dem Binshaldenweg wieder aus Blochingen hinaus durch das LSG Binshalde.
Ca. 800 m nach Ortsausgang gehen wir relativ nah an die Donau heran. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet (NSG) Blochinger Sandwinkel. An diesem kommen wir am anderen Donauufer noch einmal zum Ende der Tour vorbei, wo wir es dann auch besser einsehen können. Jetzt folgen wir dem Hauptweg zweimal nach links (wobei wir den mit blauer Raute gekennzeichneten Weg verlassen) und gehen aufwärts bis zur St. Verena-Kapelle an der K8262.
Leicht links versetzt folgen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite dem Teerweg bergan. Wir überqueren den Hügel. Am „Wegweiser“ etwa in der Hälfte der Strecke haben wir eine gute Rundumsicht. Am Ende dieses Weges wenden wir uns nach links dem Weg folgend hinab und erreichen den 2019 errichteten Barfußpfad.
Wir gehen noch gut 100 m auf der Straße hinunter ins Landschaftsschutzgebiet (LSG) Mühlbachtal, wo der Heudorfer Bach fließt. Wir folgen vor dem Bachlauf dem Fahrweg nun nach rechts bergauf vorbei an einem markanten Biberrevier. Hier erkennt man sehr deutlich, wie der Biber die Landschaft gestaltet, auch wenn der Mensch aus Sicherheitsgründen eingreifen musste.
Im oberen Bereich des Mühlbachtals kommen wir am Herrenbrünnele vorbei. Hier befindet sich schon eine erste Rastmöglichkeit. Sie ist empfehlenswert bei windigem oder heißem Wetter. Bei freundlichem und nicht zu warmem Wetter sollte man für die Rast aber noch einen Kilometer weiter gehen. Wenige Meter oberhalb des Herrenbrünneles befindet sich links noch eine ältere Informationstafel zur schon erwähnten Flut von 1816, die neben dem dort noch erkennbaren, gebrochenen Damm steht.
Geht man weiter aufwärts, erreicht man Heudorf. Das umgeht man aber direkt rechts, und man folgt ein zweites Mal rechts einem Teerweg bis zu einem Hügel mit einer Tafel des Heimatvereins Heudorf und einer Bank. Hier besteht ebenfalls die Möglichkeit zum Rasten. Gleichzeitig hat man in Richtung Nordosten (das ist gleich der weiteren Richtung des Teerweges) Sicht auf einen kleinen Hügel. Darauf befand sich das sogenannte „Bürgle“.
Von der Raststelle wenden wir uns aber dem rechten Weg in den Wald hinein zu. Nach gut einem Kilometer (etwa 15 Minuten Gehzeit) biegen wir im Wald nach links auf den Fahrweg ein und gehen weiter geradeaus auf einen schmalen Waldpfad. Dieser führt im langgezogenen Rechtsbogen am Blochinger Ried vorbei. Hier haben wir Sicht auf das NSG Blochinger Ried und im Hintergrund auf den Dollhof. Nach dem halbkreisförmigen Pfad gelangen wir wieder auf den Fahrweg und wenden uns nach links. An der nächsten Wegkreuzung steht ein Soldatendenkmal.
Wir gehen nun nach rechts in Richtung Windrad, biegen aber vorher an der Kreuzung mit Wegkreuz und Bank nach links ab. Hier haben wir wieder eine gute Aussicht. Zunächst im leichten Linksbogen und dann nach rechts schlängeln wir uns hinab an Beuren vorbei wieder zur K8262 und überqueren sie mit leichtem Rechtsversatz.
Jetzt folgen wir dem Weg (wieder im LSG Binshalde) weiter hinab. Von rechts kommt wieder der mit der blauen Raute gekennzeichneter Weg. Wir folgen der Raute geradeaus. Dieser Weg wird immer schmaler und schließlich zum Pfad. So gelangen wir zu einem Sträßchen, das nach rechts weiter hinab über die Donau führt.
Wenige Meter nach der Brücke über die Donau am Waldrand folgen wir nach rechts einem gekennzeichneten Wiesenweg an der Donau. Auf diesem gelangen wir immer der Donau entlang wieder zum NSG Blochinger Sandwinkel und weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung.
Informationen für unterwegs:
Die „Blochinger Sintflut“
ereignete sich am 21.05.1816. Dabei fanden vier Menschen den Tod, und es wurden starke Zerstörungen verursacht. Die Situation entstand durch extreme Regenfälle, auf Grund derer es zu Dammbrüchen oberhalb Blochingens kam. Die dadurch entstandene Flutwelle durch Blochingen war bis 5,7 Meter hoch. Globale Ursache für das Unglück waren die Wetterkapriolen, die der Vulkanausbruch des Tambora auf der Insel Sumbawa in Indonesien auslöste.
Weitere Infos hier.
An zwei Stellen auf unserer Wanderung werden wir an die Flutwelle erinnert: ein Wegkreuz mit Gedenktafel direkt zum Anfang der Tour und eine schon etwas ältere Tafel am Damm im oberen Bereich des Mühlbachtals.
Naturschutzgebiet (NSG) Blochinger Sandwinkel
Die Donau wurde im 19. Jahrhundert stark begradigt. Einige Abschnitte wurden inzwischen in Anlehnung an alte topografische Karten wieder renaturiert. Der Blochinger Sandwinkel ist ein Donauuferbereich, der in den Jahren 1991-93 renaturiert wurde. Er ist seit 1996 Naturschutzgebiet und umfasst heute ein 22 ha großes Areal. Wir kommen zu Beginn und am Ende der Wanderung an beiden Donauufern am Blochinger Sandwinkel vorbei.
Landschaftsschutzgebiet (LSG) Mühlbachtal
Durch das Mühlbachtal fließt der Heudorfer Bach zur Donau. Es war 1816 Schauplatz der „Blochinger Sintflut“. Seit 1986 ist das Tal Landschaftsschutzgebiet. Hier kann man sehr deutlich die Ergebnisse der landschaftsgestaltenden Tätigkeit des Bibers sehen. Leider musste aus Sicherheitsgründen der Mensch etwas regulierend in die Landschaft eingreifen. Der bis zu 40 kg schwere und bis zu 140 cm lange Biber war übrigens in Oberschwaben wie im größten Teil Deutschlands schon ausgestorben und hat sich nach der Wiederansiedlung erneut ausgebreitet.
Bürgle
Viele Informationen gibt es über das Bürgle nicht. Es war eine früh- bis hochmittelalterliche Turmburg mit Wassergraben. Leider ist von der Burg außer dem Hügel und den Resten eines Burggrabens nichts mehr zu sehen. Eine Informationstafel markiert den Bereich.
NSG Blochinger Ried
Das Blochinger Ried entstand beim Versuch, Torf zu stechen. Es ist heute ein Feuchtbiotop und wurde bereits 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Dollhof
Die heutige Staatsdomäne Dollhof gehörte über 500 Jahre lang bis zur Säkularisation zum Kloster Heiligkreuztal. In der neueren Geschichte spielte sie eine Rolle beim Artenschutz: In den 80-er Jahren des vorigen Jahrhunderts befand sich hier eine Auswilderungsstation für den damals fast ausgestorbenen Weißstorch.
Weitere Infos hier.
Soldatendenkmal
Der Gedenkstein erinnert an vier unbekannte Wehrmachtssoldaten, die hier am 30. April 1945 erschossen und vergraben wurden. Später wurden sie auf den Blochinger Friedhof umgebettet.
Windrad
Auf der Anhöhe steht ein einzelnes Windrad. Für heutige Verhältnisse ist es mit 52 m Rotordurchmesser relativ klein. Es wurde bereits im Jahr 2002 errichtet und hat eine Nennleistung von 600 kW.
Einkehrmöglichkeiten:
Ristorante Pizzeria L’Aragosta
Italienische Küche (Mo Ruhetag)
Hier werden Sie mit kulinarischen Köstlichkeiten der italienischen Küche verwöhnt.
Genießen Sie Antipasti, Pasta, Pizza und Desserts sowie hervorragende Fischspezialitäten.
Hauptstr. 11, 88512 Mengen, 07572 8898
Martinsstuben
Schwäbisch deftige Küche (So Ruhetag)
Bei der Martinskirche 5, 88512 Mengen, 07572 3082
Gasthof zum Lamm
Gutbürgerliche Küche (Mo Ruhetag)
Hauptstr. 131, 88512 Mengen, 07572 7632673
