Sagenumwobener Rosenstein
Start und Ziel: | Start und Ziel: Wanderparkplatz Stellung, Alte Steige, 73540 Heubach
|
Strecke: | 12,4 km |
Höhendifferenz: | 426 m |
Reine Gehzeit: | 4 Std. |
Typ: | Rundwanderung |
Verfasser: | Jürgen Sielermann |
Topografische Karte: 1:25 000, W221 Schwäbisch Gmünd
Treffpunkt ist der Wanderparkplatz Stellung in Heubach. Wir gehen zunächst auf einer Teerstraße Richtung Aufstieg zum Rosenstein
Nach einer kurzen Strecke passieren wir den Herrgottsbrunnen. Er wurde für den Ehrenbürger der Stadt Unfried errichtet.
Kurz darauf beginnt der Anstieg auf den Rosenstein über den Franz-Keller Weg. Der Steig windet sich den Rosenstein hinauf und wir erreichen dann direkt am Fuß des Sophienfelsens die Höhle Kleine Scheuer. Hier wird auf der aufgestellten Beschilderung die frühzeitliche Besiedelung des Rosensteins beschrieben.
Wir gehen weiter am Fuß des Kletterfelsens und erreichen eine aufsteigende Treppe. Sie führt uns hoch zur Ruine Rosenstein.
Nach einer kurzen Strecke erreichen wir ein Loch im Felsen. Es Wird behauptet, dass derjenige, welches es schafft einen Stein in dieses Loch zu werfen, ein Wunsch in Erfüllung geht.
Nach dieser kurzen Unterbrechung und einem Fußweg erreichen wir die Burgruine Rosenstein. Als erstes sehen wir auf der linken Seite eine Restmauer der alten Burgruine. Hier waren der ehemalige Zwinger und dahinter die Zisterne der Burg.
Nach weiteren Stufen stehen wir im Palast der ehemaligen Burg. Eine Restmauer mit Fenstern ist noch gut erhalten. Von der Burgruine haben wir einen herrlichen Panoramablick über die Stadt und das angrenzende Umland. Die exponierte Lage am Rande der Schwäbischen Alb, auf einem Vorsprung des Albtraufs, hatte von je her große strategische Bedeutung.
Nach diesem kurzen Stopp gehen wir über die Rosensteinbrücke Richtung Lärmfelsen.
Kurz nach der Brücke sehen wir noch die Spuren der alten Pferdekarren. Sie haben tiefe Spuren in den Felsen geschnitten.
Direkt im Anschluss erreichen wir auf der linken Seite den Lärmfelsen. Hier stand früher ein Wachturm. Ein Späher konnte die Burgbewohner bei Gefahr warnen. Heute befindet sich eine aus Metall gefertigte Orientierungsscheibe. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick auf Heubach und auf die Freiluftfundstelle „Sand“.
Nach weiteren wenigen Metern erreichen wir die Waldschenke Rosenstein.
Nach dieser kleinen Pause geht es weiter Richtung „Drei-Eingangshöhle“. Die Dreieingangshöhle ist eine von 40 Höhlen die am Rosenstein bei Heubach bekannt sind.
Nach einem Abstecher zu dieser Höhle geht es weiter dem Albtrauf entlang zum Aussichtspunkt „Schöne Aussicht“. Bereits auf dem Weg bieten sich viele Möglichkeiten in das weite Land zu schauen. Der Blick geht über Mögglingen und Ellwangen bis zum Schloss Hohenstadt.
Wir gehen weiter auf dem Weg und erreichen links einige Stufen die zur Höhle „Große Scheuer“ und „Das Haus“ abzweigen.
Wieder zurück auf dem Wanderweg wandern wir dem Albtrauf entlang Richtung Sedelfelsen. Der Sedelfelden, den die Einheimischen auch liebevoll den Ostfelsen oder „East Rock“ nennen, liegt an der südöstlichen Hangkante des Rosensteins. Von hier aus hat man einen großartigen Blick über das Lappertal mit der Ölmühle, Lautern, das Gärtnerdorf, und dem Pfaffensturz bis nach Aalen.
Ab hier ist der Weg an der Albkante entlang gesperrt. Wanderfalken nisten in den Felsen. Wir nehmen den Wanderweg Richtung „Finsteres Loch“.
Anschließend wandern wir weiter bis zur Hütte des Deutschen Alpenvereins Rosensteinhütte. Eine Pause bietet sich hier an. Hier kann das mitgebrachte Vesper verzehrt werden oder aber bei Bewirtung der Hütte eingekehrt werden. Dann besteht die Möglichkeit seinen Getränkevorrat aufzufüllen und die Toilette zu besuchen.
Direkt vor der Hütte kann ein Mammutbaum bewundert werden.
Weiter geht’s in Richtung Parkplatz Rosenstein. An der Weggabel halten wir uns halb links. Auf dem Wirtschaftsweg geht es fast eben Richtung Mittelberg. Wir erreichen die Teufelsmauer bei Heubach/Lautern. Sowohl der markante Rosenstein bei Heubach als auch seine Nachbarhöhen Hochberg und Mittelberg tragen die mächtigen Ruinen vorgeschichtlicher Abschnittbefestigungen und Ringwälle. Die 400 m lange, schnurgerade geführte Befestigung, deren Alter bisher völlig ungeklärt war, stellte sich als eine ursprünglich vier m breite, holzverkleidete Mauer heraus, die von keltischen Siedlern um 400 v. Chr. errichtet worden war. Sie galt dem Schutz der Siedlung.
Weiter geht’s in Richtung Parkplatz Lauterburg und erreichen diesen an dem Waldrand gelegen.
An der Weggabel halten wir uns rechts und gelangen zum Heubacher Kinderfestplatz. Der Kinderfestplatz ist eine Grünfläche mitten im Wald. Alle 3 Jahre findet in Heubach das Kinderfest statt. Die Kinder wandern dazu dann von Heubach hoch auf den Platz.
Wir wandern weiter und halten uns an der Weggabel rechts, vorbei an einem Grillplatz und biegen dann links auf einen kleinen Weg ab. Dieser führt direkt zur Hütte des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Heubach. Zur Kaffeezeit kann hier der selbstgebackene Kuchen probiert werden.
Nach einer kleinen Stärkung genießen wir noch einen schönen Rundblick vom Fernsehturm auf den Glasenberg bevor wir die Rückwanderung über den Lehmweg antreten. Auf dem Rückweg bietet sich noch ein Blick auf die ehemalige Skisprungschanze Heubach sowie einem kleinen Weiher.
Nach kurzweiliger Rückwanderung erreichen wir wieder den Startpunkt.
Mit vereinten Kräften wird Holz gesucht um an der Feuerstelle ein Lagerfeuer zu machen. Bei Stockbrot und mitgebrachten Getränken lassen wir den schönen Tag noch einmal Revue passieren.
Informationen für unterwegs:
Franz-Keller
Franz Keller war Rosensteindoktor und Albvereinsobmann (1852-1938). Er brachte durch seine eigenen Ausgrabungen und Veröffentlichungen den Rosenstein als vorgeschichtlichen Wohnplatz ins Bewusstsein der Bevölkerung.
Höhle Kleine Scheuer
Die Höhle liegt unter der südwestlichen Kante des mächtigen Rosensteinfelsens. Der Eingang befindet sich 135 Meter über der Talsohle und ist nach Südwesten geöffnet. Sie ist von der Ruine über Fußwege und Treppen erreichbar. Die Höhle steigt nach hinten leicht an. Sie ist deshalb im Winter warm, weil sich im Hintergrund ein Wärmestau bildet. Diesen Vorzug des günstigen Eigenklimas erhält die Höhle insbesondere durch die Gliederung des Höhleninneren. Vom annähernd rechteckigen Eingang führt eine 13 Meter lange Halle leicht ansteigend ins Innere. Am Ende der Halle riegelt eine drei Meter hohe Felsbarriere den hinteren Höhlenteil ab und bildet dort zum einen eine Klimaschwelle und zum anderen eine Sedimentfalle. Die Höhle verengt sich dort und lässt nur einen schmalen und niederen Durchgang frei. Die Höhlenbären, die sich hier durchzwängen mussten, haben mit ihrem Fell die linke Höhlenwand glattgescheuert. Hinter dieser Barriere fällt der Boden steil ab und beginnt dann wieder gegen das engere und niedrigere Höhleninnere anzusteigen.
Ruine Rosenstein
Die Burg Rosenstein ist wohl im 12. bis 13. Jahrhundert erbaut worden. Die Zeit ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Mitte des 11. Jahrhunderts verließen die Grafen und Hochadeligen ihre befestigten Herrenhöfe und errichteten Höhenburgen.
Die Rosensteinbrücke
konnte dank einer Spende des Königs von Württemberg errichtet und am 22. Mai 1892 eingeweiht werden.
Drei-Eingangshöhle
Diese Höhle ist ein Höhlenruine, die drei Eingänge nebeneinander in einer Kalksteinwand besitzt. Im Berginneren sind die kleinräumigen Gänge verbunden. Die Höhle ist besonders beliebt bei Kindern.
Der Eingangsbereich wurde während der Steinzeit und der Bronzezeit von Menschen besucht. Die höhlenkundliche Arbeitsgemeinschaft Rosenstein/Heubach e. V. ist der lokale Höhlenverein. Der Verein bietet für verschiedene Höhlen des Rosensteingebiets Führungen an. Im Winter sind die Höhlen wegen Fledermausschutz geschlossen. Die Führungen dauern etwa zwei Stunden, einschließlich der Wanderung zur Höhle. Wanderkleidung und trittfestes Schuhwerk sowie eine Taschenlampe sind erforderlich. Wenn verfügbar, ist ein Helm empfehlenswert.
Die Große Scheuer
ist die größte und bekannteste der Höhlen des Rosensteins. Sie ist 44 m lang und bis zu 7 m hoch. Sie verfügt über 3 groß Öffnungen, die die gesamte Höhle ausleuchten. Die Höhle befindet sichin den Gesteinen des Weißjura Delta. Die Große Scheuer und die westlich benachbarte Höhle „Das Haus“ waren einst Teil einer einzigen großen Höhle. Das Zwischenstück zwischen den Höhlen liegt jetzt als Gesteinstrümmer am Hang des Rosensteins.
Das Finsteres Loch
ist eine Durchgangshöhle. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 140 m die längste der mehr als 30 Höhlen am Rosenstein. Sie verfügt, neben den beiden natürlich entstandenen Mundlöchern im Süden und Nordosten, über einen weiteren seitlichen Zugang, das sogenannte Fenster.
Die Höhle weitet sich kurz hinter dem südlichen Eingang in eine bis zu 17 m breite und 5 m hohe Halle. Über einen Versturz führt der Höhlengang weiter, wird schmaler und niedriger, steigt an und mündet nach etwa 50 m in einer weiteren, nun 36 m langen und bis zu 6,5 m breiten Halle, die an ihrere höchsten Stelle über 13 m misst. Über ein Gefälle führt ein 25 m langer Gang zum nordöstlichen Ausgang der Höhle. Zum Schutz der Fledermäuse ist die Halle nur in den Sommermonaten begehbar.
Mammutbaum
Sequoiadendron giganteum stammt aus Nordamerika. Er besiedelt dort einen kleinen Gebirgsstreifen an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien. Die kalten und schneereichen Winter werden dabei sehr gut vertragen. Entgegen der Literatur erreicht der Mammutbaum keine 90 Meter, wie in den USA. Er erreicht bei uns eine Wuchshöhe von ca. 20 – 30 Metern und wird dabei so hoch wie eine Tanne, Fichte oder Kiefer. Auf Grund seines ausgezeichneten Holzes wurde er so stark gerodet, dass er in den USA als gefährdet gilt. In Deutschland laufen einige erfolgreiche forstliche Versuchsanbauten.
Einkehrmöglichkeiten:
Waldschenke Rosenstein
Eine Grillhütte bietet die Gelegenheit für eine kurze Rast. Die Kinder können sich an den vorhandenen Spielgeräten austoben und es besteht die Möglichkeit seine Getränkevorräte aufzufrischen. Gegen Gebühr kann hier die Toilette benutzt werden.
Rosensteinhütte
Ab April ist die Hütte wieder regelmäßig am Donnerstagnachmittag geöffnet. Wir wechseln uns wie letztes Jahr mit dem Schwäbischen Albverein ab. Am ersten und dritten Donnerstag im Monat ist die SAV-Hütte geöffnet, die DAV-Hütte hat am zweiten und vierten Donnerstag geöffnet. Ab 14 Uhr gibt’s Kaffee und Kuchen und natürlich auch Bier, Wein, Sprudel…und eine Kleinigkeit zum Vespern. Wir freuen uns auf viele Gäste.
Diese Hütte hat einen Aufenthaltsraum bis zu 50 Personen und ist 2018 komplett renoviert worden.
Die Albvereinshütte Heubach
wird von Mitgliedern der Ortsgruppe an den auf der Homepage aufgeführten Terminen ehrenamtlich bewirtet. Sie legen großen Wert auf ein familienfreundliches Angebot. Hier können die „Kleinen“ unbeschwert im Wald und unserem Niederseil-Klettergarten spielen, während sich die „Großen“ vom Alltagsstress in geselliger Runde erholen. Hier sind wir Mensch!