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Schlichemwanderweg als Tagestour – was für Ambitionierte

33,5 km | 423 Höhenmeter
Kategorie 5: anspruchsvoll i
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Tourenfakten
Start und Ziel: Start:  
Parkplatz Wanderheim „Kohlraisle“,
Matthias-Koch-Straße 26,
72469 Meßstetten-Tieringen
Ziel:   
Rathaus Epfendorf,
Adenauerstraße 14,
78736 Epfendorf
Rückfahrt mit dem Schlichemtal-Wanderbus nach Tieringen
(Aufstiege: 88 m; Abstiege: 423 m)
Strecke: 33,5 km
Höhendifferenz: 423 m
Reine Gehzeit: 7 1/2 Std.
Typ: Streckenwanderung
Verfasser: Matthias Vetter
Wegbeschreibung

 

Hinweis:
Auf Grund der Streckenbeschaffenheit des Schlichemwanderweges und der Schlichemklamm können einzelne Abschnitte gesperrt sein.
Wir empfehlen den Interessenten vor der geplanten Wanderung sich unter https://www.schlichemwanderweg.de/ zu erkundigen, ob der Weg begehbar ist.

Topografische Karte: 1:25000, W 250 Spaichingen

 Der Schlichemwanderweg ist ein 33 km langer Wanderweg entlang der Schlichem, einem Zufluss des Neckars. Die Schlichem entspringt auf der Schwäbischen Alb in der Nähe von Tieringen auf einer Höhe von 880 m ü. n. N. und mündet bei Epfendorf (484 m ü. n. N.) in eben jenen Neckar.

Bitte Rucksackvesper und ausreichend Getränke nicht vergessen. Und denken Sie bitte an witterungsangepasste Kleidung und gutes Schuhwerk. Gute Wandererfahrung und Trittsicherheit sind nötig.

Der Schlichemwanderweg, der auch auf einer 4-tägigen Tour mit all seinen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten begangen und im Detail bestaunt werden kann, soll jedoch diesmal als 1-Tages-Wanderung als sportliche Herausforderung in Angriff genommen werden. In Anbetracht der anspruchsvollen Streckenlänge bleiben hierbei etwaige Details leider etwas im Hintergrund. Um sich jedoch einen Überblick über die tolle und abwechslungsreiche Landschaft und der nicht uninterssanten historischen Besonderheiten unterwegs zu verschaffen, reicht es allemal.

Start ist am Wanderheim „Kohlraisle“. Vorerst kann man den Rucksack im Auto lassen. Zu Beginn geht es auf einem Schotterweg hoch zur 1.000 m entfernten Quelle der Schlichem, die an einem „installierten Brunnen“ bzw. Trog zu Tage tritt. Anschließend geht es wieder zurück, wo die mitgebrachte Wanderausrüsteung und der Proviant für unterwegs „aufgesammelt“ wird.

Nun geht die Tour weiter, die uns anfangs durch den Ortskern von Tieringen und über die L440 bzw. K7170 führt. Auf einem schönen Wegeabschnitt zwischen Grünflächen und Obstbäumen geht es immer links der Schlichem entlang, rund 6 km bis nach Hausen am Tann.
Dem speziellen Wanderschild folgend kreuzt der Weg hinter Hausen erneut die K7170, so dass man sich nun auf einer Strecke von rund 600 m nördlich dieser Straße befindet, ehe es danach wiederum auf die andere Seite zurückgeht.

Im weiteren Verlauf und wieder links der Schlichem, kommt nach weiteren 5 km und insgesamt zurückgelegten 2 Std. Gehzeit der Ratshauser See. Kurz vorher passiert man eine Schutzhütte, an der man ein kurze Trink- und Snackpause eingelegt werden kann.

Gestärkt geht es am linken Ufer um den Ratshauser See herum in Richtung Ratshausen, anschließend durch den selbigen Ort hindurch und parallel zur K7170 weiter Schömberg entgegen.
Den nun erscheinenden Vorsee des Schömberger Stausees wird rechts liegen gelassen und an der Gaststätte Ölmühle gequert, so dass man sich nun auf der anderen Seite des Stausees befindet. Am Nord-Östlichen Seeufer entlang geht es weiter Richtung Schömberg. Kurz vor See-Ende erscheint ein städtischer Kiosk, wo an den vorhandenen Sitzmöglichkeiten eine größere Vesperpause eingelegt werden kann. Dieser Platz dürfte nach einer Gehzeit von ca. 3 Std. erreicht werden.

Hoffentlich voller Tatendrang geht es anscheinend weiter zu einem der vielen Highlights, die auf der Strecke zu entdecken sind – die barocke Palmbühl Wallfahrtskirche, die sich auch auf einem der berühmten Jakobswege befindet. Diese wird nach ca. 15 Minuten erreicht und kannnund kurz angeschaut werden. So unscheinbar sie von außen wirkt, so wunderbar ist sie im Inneren ausgestattet, ein echtes kleines Juwel. Die heutige Form der Kirche geht auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, wobei bereits 400 Jahre vorher an gleicher Stelle von einer Kapelle die Rede war.

Das Juwel hinter sich gelassen, führt der Weg auf Schotter und Asphalt direkt an der Schlichem entlang weiter, unter der B27 hindurch und links am ehemaligen Ölschiefer-Abbaugebiet der Fa. Holcim vorbei. Sofern die Zeit es zulässt, besteht hier die Möglichkeit, über angelegte Holzstege dies kurz in Augenschein zu nehmen. Von einer Aussichtsplattform aus, lässt sich darüber hinaus die natürliche Rück-Entwicklung (Rekultivierung) des Geländes gut beobachten. Zudem hat man von dieser auch einen wunderbaren Ausblick auf die Schwäbische Alb und dem Plettenberg mit seinem imposanten Fernmeldeturm.

Im weiteren Verlauf, in dem sich nun Wälder und Grünflächen abwechseln und es immer in Bachnähe entlang geht, wird Dautmergen erreicht.
Ab Dautmergen wird die Schlichem kurz verlassen, ehe man über Feld- und Wiesenwege und letztendlich steil abwärts direkt wieder an die Schlichem kommt. Auf diesem Abschnitt lässt sich nochmals aus der Ferne die Schwäbische Alb in ihrer ganzen Pracht genießen.
Bei Täbingen trifft man auf die K7130. Dieser Kreisstraße kurz folgend, geht es wiederum vor Ortsbegin rechts ab, dem entsprechenden Wegweiser folgend und erneut der Schlichem entgegen.

Der ausgeschilderte Weg nach Rotenzimmern, dem nächsten Zwischenziel, führt im weiteren Wegeverlauf an mehreren Mühlen vorbei. Anschließend geht es auf einem kurzen Stück durch den Wald und über Wiesen wieder direkt an die Schlichem. Ein markanter Bachlauf mit besonders ausgebildeten Uferformationen ist hier zu erkennen, bevor dieser Teilabschnitt, wie bereits erwähnt, in Rotenzimmern nach nun gut 25 km endet. Hier wird dann auch erneut eine kurze Getränke- und Snackpause eingelegt.

Hinter Rotenzimmern führt der zusätzlich mit einem blauen Kreuz ausgezeichnete Weg nach Böhringen. Am Waldrand entlang und später vorbei an bewirtschafteten Flächen, hat man einen wunderbaren freien Blick auf die sich schlängelnde Schlichem.

Da anschließend die Streckenführung dirket durch Böhringen und auf einem weiterhin geteerten Weg unter der A8 durchführt, sowie danach mehrere hundert Meter parallel zu dieser verläuft, entfernt man sich kurzzeitig wieder von der Schlichem.
Der Wegbeschilderung folgend geht es nun jedoch links ab, vorbei an der Böhringer Mühle in die imposante Schlichemklamm bzw. in das Naturschutzgebiet Schlichemtal.

In der Schlichemklamm führt der Weg auf schmalen, aber besfestigten Naturpfaden abwärts, die durchaus eine gewisse Trittsicherheit erfordern. Hier hat die Schlichem im Laufe der Zeit seinen Willen durchgesetzt und steile, sowei markante Einschnitte hinterlassen – umrahmt von faszinierenden Felswänden.
Zum Ende der Klamm ist linkerhand noch die Burgruine Irslingen zu erkennen, ein Relikt aus dem 12.Jahrhundert.

Auf den letzten Kilometern des Schlichemwanderwegs geht es geländetechnisch gemächlich, mal hoch, mal runter, am Waldrand entlang, zeitweise mit herrlichem Blick auf naturnahe Grünflächen, elche immer noch zum Naturschutzgebiet gehören, weiter in Richtung Erpfendorf.

Das Ziel kann dann nach ca. 33 km nicht mehr verfehlt werden. Eine Brücke, welche über den Neckar führt, zeigt den Weg zur Orstmitte von Erpfendorf bzw. dem Rathaus, von wo aus es mit dem Schlichemtal-Wanderbus wieder zurück nach Tieringen geht.

 

Informationen für unterwegs:

Der Schlichemwanderweg ist ein 33 km langer Wanderweg entlang der Schlichem, der von der Quelle bei Tieringen bei ca. 880 m ü.N.N. startet und entlang der Schlichem bis zur Mündung in den Neckar nahe Epfendorf bei 484 m ü.N.N. führt.
Entlang des weitgehend naturnahen Bachlaufs erlebt der Wanderer eine abwechslungsreiche, idyllische Landschaft mit kleinen Wasserfällen und Felsbildungen, zahlreichen Mäandern, Feuchtwiesen, verschiedenen Waldtypen, einer steil eingeschnittenen Klamm und intakten Auelebensräumen, in welchen sich etwa Eisvogel und Wasseramsel beobachten lassen.
Durchwandern lassen sich bei einem Gefälle von insgesamt 396 Metern eine Vielzahl geologischer Formationen, die vielerorts im Aufschluss zutage treten, beginnend mit den verschiedenen Schichten des Juras über den strukturreichen Keuper im Mittellauf bis hin zu schroffen Talbildungen im Muschelkalk des Unterlaufs.
Auf den Spuren historischer Wegführungen, mittelalterlicher Burgreste, einer barocken Wallfahrtskirche, ehemaliger Mühlen und weiteren historischen Besonderheiten lässt sich das Schlichemtal mit seinen angrenzenden Höhen darüber hinaus als reizvoller Kulturraum erleben.

Wegführung und Markierung

Abwechslungsreiche Untergründe sind kennzeichnend für den Ausbau des Schlichemwanderwegs. Er führt über Graswege, Waldwirtschaftswege, schmale, erdbefestigte Pfade sowie asphaltierte bzw. geschotterte Teilstrecken.

Palmbühl Wallfahrtskirche
…im Volksmund liebevoll die Palmbühlkirche genannt. Die Kirche ist außerhalb Schömbergs auf der Flur Palmbühl.
Bei vielen alten Kirchen und Wallfahrtsorten stellt sich die Frage, wie sie entstanden sind und warum gerade an diesem Ort gebaut wurde. Oft fehlen die alten Dokumente, die eine Antwort auf diese Frage geben und an die Stelle von Dokumenten tritt die Sage. So ist es auch bei der Palmbühlkirche, über die es u. a. eine Sage gibt.
Sie finden Sie hier.

Jakobswege

Ein altes Pilgersprichwort besagt: „Der Jakobsweg beginnt vor deiner Haustüre.“
Die Pilgerwege in Deutschland verteilen sich über das ganze Land. Wer von Deutschland aus nach Santiago de Compostela pilgern möchte kann tatsächlich häufig von der Haustüre aus den nächstgelegenen größeren Pilgerweg ansteuern. Weitere Informationen und eine Karte von Deutschlandfinden Sie hier.

Ehemaliges Ölschiefer-Abbaugebiet der Fa. Holcim
Im ehemaligen Abbaugebiet entstand in einem Gemeinschaftsprojekt der Firma Holcim , und der Gemeinde Dormettingen gefördert durch die EU und das Land Baden-Württemberg, eine einzigartige Parklandschaft. Das Thema Ölschiefer wird dort in all seinen Facetten thematisiert: von der Erdgeschichte, über die Landschaftsgeschichte und Geologie, vom Rohstoff zum Baustoff, vom Zement zum Betonrecycling, vom Abbau bis zur Rekultivierung und von den vielen Millionen Jahre alten Fossilien bis hin zur heutigen Flora und Fauna. Sie erwarten Attraktionen wie z. B. der Bergbauspielplatz, der idyllische Schiefersee, das Restaurant mit Seeterrasse, der große Fossilien-Klopfplatz mit Präparation und ein Freilichttheater in Form eines Ammoniten als idealer Veranstaltungsort für Kino, Konzerte und Theater. 

Die Schlichemklamm
ist das grö­ß­te Na­tur­schutz­ge­biet im Land­kreis Rott­weil. Es lädt mit sei­ner wildroman­ti­schen Land­schaft zu aus­ge­dehn­ten Wan­de­run­gen ein. Mit etwas Glück las­sen sich sel­te­ne Vögel wie Eis­vö­gel oder Was­seram­sel be­ob­ach­ten.

https://www.epfendorf.de/de/gastlich-naturnah/Schlichemklamm

https://www.schwarzwald-tourismus.info/attraktionen/dietingen-schlichemklamm-75ddcaa484

Die Burg Irslingen
auch Urslingen genannt, ist die Ruine einer Höhenburg im Schlichemtal beim Ortsteil Irslingen.

 

Einkehrmöglichkeiten

Gastronomie entlang der Strecke finden Sie hier.

 



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