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Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler entlang des Neckar

13,0 km | 158 Höhenmeter
Kategorie 2: leicht – mittel i
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Tourenfakten
Start und Ziel: Parkplatz am Sportzentrum Wasen, Talstraße 13, 71691 Freiberg am Neckar
Strecke: 13,0 km
Höhendifferenz: 158 m
Reine Gehzeit: 4 1/2 Std.
Typ: Rundwanderung
Verfasser: Alexander Häußler
Wegbeschreibung

Wanderung entlang der Natur- und Vogelschutzgebiete Altneckar und Pleidelsheimer Wiesental sowie Schonwald Pleidelsheimer Wäldle.

Topografische Karte: 1:35 000, Blatt 07 Heilbronn Ludwigsburg

Der Startpunkt ist der Parkplatz in der Talstraße direkt beim Sportzentrum Wasen. Wir folgen nun dem asphaltierten Weg in nordwestlicher Richtung nach Geisingen. Dabei führt der Weg unter einer Autobahnbrücke hindurch. Direkt am Altneckar entlang bietet der Weg schöne Ausblicke zum Neckarufer mit den Auengehölzen an den unbefestigten – der Natur überlassenen – Ufern. Nach ca. 1,3 km erreicht man den Kreuzungspunkt mit dem Stromberg-Murrtal-Radweg. Hier ändert der Neckar seine Richtung nach Norden.
Anmerkung: Dieser Weg ist teilweise bei Hochwasser gesperrt. In diesem Fall ist eine Umleitung ausgeschildert.
Hier steht eine Infotafel „NSG Altneckar/Pleidelsheimer Wiesental“. 200 m nach dieser Infotafel verlassen wir den Radweg nach rechts und folgen dem Verlauf des Altneckars. Der unbefestigte, kaum erkennbare Pfad führt über eine weite Wiesenlandschaft direkt am Ufer entlang direkt auf Großingersheim zu. Zwischen dem Altneckar und dem Weg befinden sich Weichholzauen, die den Uferteil über weite Strecken säumen. An den Ufern sehen wir Kiesbänke und Gesteinsplatten des Oberen Muschelkalks. Der komplette Uferbereich darf nicht betreten werden (Betretungsverbot des NSG). Im weiteren Verlauf ist ein kleiner Kanal zu überqueren. Weiter geht es an einem Kinderspielplatz vorbei zur Tennisanlage von Großingersheim. Dabei liegt der Altneckar immer an unserer rechten Seite. Am Ende der Tennisanlage steht ein mächtiger Baum: eine Winterlinde. Diese Winterlinde ist als Naturdenkmal eingestuft.
Nun überqueren wir den Neckar an der querenden Durchgangsstraße von Großingersheim nach Pleidelsheim und befinden uns auf dem Neckarweg (Wanderweg des Schwäbischen Albvereins) nach Pleidelsheim. Vorbei am Friedhofstürmle und an einigen schönen alten Häusern. Vorbei an einer links der Straße stehenden Kirche kommen wir zum Rathaus, vor dem ein großes Kriegergedächtnismal steht.
Am Rathaus gehen wir rechts vorbei und nach der Querstraße geradeaus in die Johannes-Nefflen-Straße, nun mit Zeichen „Rotes Kreuz“ und „Neckarweg“ bezeichnet. Nach den Häusern biegen wir an dem asphaltierten Sträßchen rechts ab Richtung Süden. Weiter dem „Neckarweg“ folgend kommen wir an das „Pleidesheimer Wäldle“, einem als Schonwald eingestuften Wald.
Nun geht es weiter auf dem als „Neckarweg“ ausgeschilderten Weg Richtung Osten. Den Wald auf der linken, Kleingärten und Weinberge auf der rechten Seite, verläuft der Weg auf der Anhöhe über dem Neckar. Schließlich führt das Sträßchen in einer scharfen Rechtskurve steil hinab ins Neckartal. Dort überqueren wir den Fluss und kommen nach Benningen. Direkt nach der Brücke befindet sich das Gasthaus „Brückenhaus“ das zu einer Einkehr einlädt.
Nach dem Verlassen des Brückenhauses geht es ca. 300 m Richtung Westen am Neckar entlang. Wir gehen dann nach links und queren die L 1138 in die Theodor-Heuss-Straße. Diese geht nach ca. 450 m in Wiesengelände über. Über dieses Wiesengelände, mit zum Teil kaum erkennbaren und unbefestigten Wegen, wandern wir weiter Richtung Westen Beihigen zu. Nach ca. 1,2 km biegen wir rechts ab und kommen auf einen asphaltierten Weg, der hinunter zur Benninger Straße führt. Der parallel dazu verlaufende Weg führt ins Ortsinnere von Beihingen bis zur Mundelsheimer Straße. Dieser in Richtung Neckar folgend, biegen wir nach 50 m links ab (noch vor dem Neckar). Der Weg führt uns auf dem Neckardamm des Altneckars entlang nach 500 m wieder zum Ausgangspunkt.

 

Informationen für unterwegs:

Unterschied zwischen Naturlandschaft und Kulturlandschaft
Eine Naturlandschaft ist eine von Menschenhand noch nicht berührte bzw. veränderte Landschaft. Nachweisbar gab es schon in der älteren Steinzeit, also vor ca. 50.000 Jahren, Menschen, die sich erst in der Jungsteinzeit 5.500 – 3.300 Jahren (also vor ca. 8.000 Jahren) sesshaft machten und damit die Naturlandschaften veränderten und die Kulturlandschaften schufen.
Durch welche Maßnahmen geschah das?
Ackerbau und Viehzucht, Holzschlag in den Wäldern zur landwirtschaftlichen Nutzung, Abbau von Rohstoffen (Erz, Kohle usw.) im Berg- und Tagebergbau, Kanalisierung von Flüssen, Bau der Verkehrsinfrastruktur, Rodungen in den Wäldern (Nachkriegszeit Holz für Reparationszahlungen) usw.
In Mitteleuropa ist nur in den Gipfelregionen der Alpen unter 1 % noch Naturlandschaft.

Infotafel „NSG Altneckar/Pleidelsheimer Wiesental“
Naturschutzgebiete (NSG) sind die am stärksten und durch strikteste Verordnungen geschützte Gebiete. Sie haben einen Anteil von 2,4 % der Fläche in Baden-Württemberg.
Es besteht ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft zur Erhaltung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmt wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Oder wegen der Seltenheit besonderer Eigenarten oder hervorragender Schönheit.
Beide NSG umfassen eine der letzten naturnahen Teilstrecken des Neckars im Regierungsbezirk Stuttgart. Der spezielle Zweck dieses NSG: Erhaltung der naturnahen Flussstrecke bzw. Erhaltung und Entwicklung einer überregional bedeutenden Lebensgemeinschaft. Dazu gehören existenzbedrohte Tier- und Pflanzenarten, insbesondere Vögel, Lurche und Insekten.

Geschichtliche Entwicklung:
1911 – 1914        Kanal für Kraftwerk und
Ab 1954              Schifffahrtsweg – das alte Flussbett wurde weitgehen
                            erhalten Baggerseen durch Kiesgewinnung in den
                            Nachkriegsjahren
Nach 1970           Verbesserung durch Abwasserreinigung
                            Die Seen wurden ihrer natürlichen Entwicklung überlassen
Ab 1965               Naturschutzgebiet
Ab 1979              zusätzlich der Altneckar

Durch Überschwemmungen entwickelten sich unterschiedliche Vegetationszonen am Ufer.

Ein paar Zahlen im Überblick:
– beide NSG umfassen ca. 44 ha Gebiet
– 210 Pflanzenarten
– 180 Vogelarten (Graureiher, Kormorane, Mittelmeermöwen, Nilgänse)
– 3 sehr gefährdete Fledermausarten
– 79 Wildbienenarten
– 23 Fischarten

Seit 2015 Betretungsverbot für beide NSG.

Weitere Infos hier.

Naturdenkmal Winterlinde
Bäume haben eine starke Wirkung auf das Landschaftsbild, sie geben dem Landschaftsraum eine Struktur und ein unverwechselbares Bild. Bäume sind ein Kulturgut und gerade Einzelobjekte als prägende stattliche Bäume, die auch Geschichten erzählen können, können zu einem Naturdenkmal erklärt werden.
Als Naturdenkmal genießen sie einen ähnlich strengen Schutz wie Naturschutzgebiete. Sie sind Einzelschöpfungen der Natur oder Flächen, die einen besonderen Schutz wegen wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen Schönheit, Eigenart oder Seltenheit genießen.
Die starke Betonung des ökologischen Nutzens kommt nicht von ungefähr, denn im Zeitalter der Ozonlöcher und Klimaerwärmung, sowie der Angst vor beiden, haben die Bäume eine Schutzaufgabe bekommen. Ein Baum reduziert die Strahlungsintensität der Sonne, dient als Staub- und Schadstofffilter, dämpft den Verkehrslärm, produziert Sauerstoff und sorgt für angenehme Luftfeuchte und Kühle. Bäume sind eigene Ökosysteme in dem sie Lebensraum und Nahrung für Vögel, Kleinsäuger und Insekten bieten. Ein Baum bewahrt und fördert die Vielfalt der Natur.

Hierzu noch ein paar Zahlen und Fakten zur Winterlinde:
– Im Jahre 2016 „Baum des Jahres“
– Häufigster Baum in Deutschland und Mitteleuropa in Stadt und Landschaft
– Wird ca. 15 – 25 m hoch (Sommerlinde 40 m)
– Umfang bis zu 9m (Sommerlinde 18 m)
– Kann bis zu 1.000 Jahre alt werden

Weitere Infos hier.    

Taube-Denkmal – Kriegergedächtnismal
Der Hofbildhauer Ludwigs von Hofer hatte längst Weltruhm und große Anerkennung erlangt, als er 1885 das Taube-Denkmal vor dem Alten Rathaus „in treuer Anhänglichkeit an den Geburtsort meines verstorbenen Vaters“ der Gemeinde Pleidelsheim schenkte. Durch seine Hauptwerke „Rossebändiger“ und „Raub der Hyklas“ hatte er in hohem Maße die Gunst des Königs Wilhelm I. von Württemberg erworben. Dieser verlieh ihm den Kronorden und ernannte ihn zum Hofbildhauer. Das aus Carrara-Marmor geschaffene Taubedenkmal vor dem Pleidelsheimer Alten Rathaus stellt die beiden Brüder Axel und Erich von Taube dar, die als Freiwillige am Krieg gegen Frankreich 1870/71 teilnahmen und in der Schlacht von Champigny am 02.12.1870 gefallen sind.

Weitere Infos hier.

Schonwald „Pleidelsheimer Wälde“
Schonwald ist ein Waldreservat. Diese sind augerichtet auf die Bewirtschaftung und Pflege von bestimmten Waldgesellschaften oder auf die Förderung und Erhaltung bestimmter, besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten.
Mit dem Schonwald „Pleidersheimer Wäldle“ will man die artenreiche Laubbaumbestockung erhalten und pflegen und den lokal stark vorkommenden Blaustern schützen. Ebenso soll der dominierende Eichenanteil erhalten werden, ggf. werden Eschen-, Hainbuchen- und Buchenverjüngungen reduziert.

 

Einkehrmöglichkeiten

Gasthaus „Brückenhaus“
Telefon: 07141 58456



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