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Berglen-Nordschleife

14,5 km | 140 Höhenmeter
Kategorie 3: mittel i
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Tourenfakten
Start und Ziel: Bushaltestelle (Buslinien 224, 330, 336 und 337) in der Ortsmitte, Beethovenstraße, 73663 Berglen-Oppelsbohm
Parkplätze gibt es in der Schützengasse, rechts vor der Kirche
Strecke: 14,5 km
Höhendifferenz: 140 m
Reine Gehzeit: 4 Std.
Typ: Rundwanderung
Verfasser: Jörg Bonn
Wegbeschreibung

Die Berglen-Nordschleife ist eine Tour für diejenigen, die auf ruhigen – nicht überlaufenen Pfaden die Natur und Stille der Berglen genießen möchten. Es gibt einen Mix aus Wald-, Natur- und befestigten Wegen. Gutes Schuhwerk ist daher Pflicht.

Die Tour ist für konditionsstarke Kinder geeignet, keine Kinderwageneignung.

Toographische. Karte: 1:25.000, W220 Welzheim

Von der Bushaltestelle aus laufen wir nach unten und biegen nach rechts in die Mozartstraße ein. In der ersten Kurve gehen wir gerade aus in den Distlerweg. Nun verlassen wir Oppelsbohm und der Weg steigt steil an.

Alte Steinmauern erinnern daran, dass es hier früher Weinberge gab. Diese wurden aber in der Neuzeit durch Obstbäume ersetzt. Bald haben wir das erste Steilstück überwunden. Rechts vom Weg befindet sich ein privates Grundstück mit tollen exotischen Bäumen. Hier wachsen z. B. riesige Bambusbäume. Nach ca. 50 m zweigt ein schmaler Wiesenweg nach links ab. Eine Infotafel erinnert an die ehemalige Oppelsbohmer Kelter. Diese stammte aus dem Jahre 1448 und wurde 1918 abgerissen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Weinbau durch den Obstbau, vor allem Kirschen, ersetzt.

Auf einem, erst seit einigen Jahren wieder neu freigelegten, Hohlweg geht es steil bergauf. Auch hier sehen wir noch die alten Weinbergmauern. Schön, dass man diesen Weg wieder aktiviert hat. Am Ende des Weges halten wir uns links in Richtung Wald. Am Wald angekommen geht es nach rechts. Nun erreichen wir den Weiler Drexelhof.  Geradeaus führt uns die Fahrstraße in Richtung Necklinsberg. Diese Ortschaft gehört nicht mehr zu den Berglen, sondern bereits zu Rudersberg. Am Wasserhaus biegen wir links ab in den Landwirtschaftsweg. Hier oben gilt es vor allem die herrliche Aussicht zu genießen. Im Norden blickt man nach Öschelbronn und den Stöckenhof, in Richtung Westen nach Bretzenacker, im Süden auf Ödernhardt und in der Ferne erkennt man die Kaiserberge der Schwäbischen Alb.

Der Feldweg endet in der Fahrstraße nach Lindental – dieser folgen wir kurz bis zum Abzweig. Hier gehen wir gerade aus bis nach dem Wasserhaus. Dort biegen wir nach rechts in den Wald auf den Steingehrenweg ab. Nach kurzer Zeit kommen wir auf den Pflästerlesweg. Dieser Weg ist eine alte Handelsstraße aus dem Mittelalter – die Schwäbisch Hall mit Waiblingen verband und dem Salzhandel diente. Nach ca. 100 m zweigt rechts ein schlammiger Weg ab. Wir folgen dem Brandhauweg bis zum Königstein. Eine Sitzbank und Tisch laden zur Rast ein. An dieser Wegspinne folgen wir dem 2. Weg nach links. In der Nähe des Parkplatzes geht ein schmaler Pfad gerade aus in den Wald. Diesem folgen wir. Sobald wir auf den geschotterten Hauptweg kommen gehen wir halblinks in den Pionierweg.

Nun folgt mein „Lieblingsweg“ – der Pionierweg. Der Weg wurde von einer Pioniereinheit gebaut, daher sein Name. Es ist ein sehr schmaler, landschaftlich toller und teilweise ausgesetzter Pfad durch den Wald unterhalb des Königbronnhofes. Der Pfad ist auch bei Trail-Liebhabern mit den MTB sehr beliebt. Früher wurden die beiden Schluchten über Holzbrücken überquert. Nachdem diese aber vor Jahren eingestützt sind, wurde nun eine Umgehung geschaffen. Viele alte Grenzsteine, mit dem württembergischen Wappen, säumen den Weg. Der Pfad ist oft sehr feucht, rutschig und vereinzelt ganz schön steil. Hier benötigt man gute, griffige Schuhe. Am Ende kommen wir zum Blockhaus. Leider ist diese Holzhütte seit einigen Jahren verschlossen. Genau dort biegen wir nach rechts auf einen noch schmaleren Pfad ab. Nach kurzer Zeit kommen wir wieder auf den Hauptweg. Dort gehen wir nach links.

Am Parkplatz überqueren wir direkt die Landesstraße und gehen gerade aus in den gegenüberliegenden Wald. Nun nach links halten und wir kommen zu einem weiteren Höhepunkt unserer Wanderung – dem Naturschutzgebiet (NSG) Sommerrain auf der Gemarkung der Gemeinde Allmersbach im Tal. In diesem kleinparzelligen Gebiet wachsen im Frühsommer seltene Orchideen. Der Boden ist sehr mager und es gibt Staunässe. Einige Infotafeln geben Auskunft über die Naturschätze hier. Das Naturschutzgebiet besteht seit 1972 und beträgt aktuell 2 Hektar. Es werden die Orchideen, Pfeifengras und die Kiefern geschützt. Wir gehen auf demselben Weg, wie wir gekommen sind, zurück zur Landstraße und überqueren diese.

Dann folgen wir dem Teerweg rechts in Richtung Öschelbronn. Auch von hier oben aus hat man einen herrlichen Blick über die gesamten Berglen. Wir sehen einige der 21 Teilorte bzw. Weiler und mit viel Glück sogar bis zur Schwäbischen Alb. Am Friedhof vorbei geht es nach Öschelbronn. Vorbei an dem schönen ehemaligen Rathaus kommen wir auf die Landesstraße. Dort kurz nach rechts abbiegen und gleich wieder nach links rein (Beschilderung folgen) und schon verlassen wir Öschelbronn wieder. Auf dem Feldweg gerade aus bis einer Abzweigung. Hier gehen wir noch ca. 10 m gerade aus und bestaunen die schönen „Steinmännchen“. Dann wieder zurück und dem Weg nach links in Richtung Bürg bzw. Wald folgen.

Nach einiger Zeit kommen wir auf dem Hauptweg und rechts sieht man den Großen Waldspielplatz von Bürg. Hier gehen wir nach links. In der ersten Kurve gehen wir gerade aus und folgen einem schmalen Pfad. Nun gelangen wir zum Hohlweg Bürg. Ein wahrlich alter Weg. Am Ende des Hohlwegs steht eine Infotafel. Dort nach rechts dem Hauptweg folgen.

Nachdem wir aus dem Wald herauskommen liegt Rettersburg vor uns unten im Tal.

Hier wohnen aktuell 580 Einwohner. Blicken wir nach links sehen wir unseren Weg von vorhin auf den Höhen der Berglen. Wir bleiben am Waldrand und laufen einfach gerade aus. Es geht wieder kurz in den Wald hinein und am Horizont sehen wir die Fernmeldemasten stehen. Dort vorbei und wir kommen zum nächsten Teilort – Oberweiler. Herrlich auf der Höhe gelegen. Direkt am Ortsschild nach links runter ins Tal.

Auch hier haben wir wieder einen tollen Ausblick. Rechts liegt Bretzenacker (327 Einwohner) und direkt vor uns auf der anderen Talseite Ödernhardt (307 Einwohner). Wir laufen nun bergab in Richtung des Hauptortes der Berglen – Oppelsbohm . Hier sehen wir das Berglen eine Obstanbaugemeinde ist. Überall stehen Apfel- und Birnenbäume. Am Ortseingang gehen wir direkt an den ersten Häusern links den schmalen Pfad gerade aus. Nun immer geradeaus halten und wir kommen auf die Hauptkreuzung von Oppelsbohm. Dort liegt linker Hand unser Startpunkt die Bushaltestelle.

 

Informationen für unterwegs:

Oppelsbohmer Kelter
Der Beginn des Weinbaus in den Berglen datiert aus dem Jahre 1444 in Öschelbronn. Einer der Hauptanbauorte war auch Oppelsbohm und zwar im Gewann Asperg und Ziemerberg. Hier befand sich auch die Gemeinschaftskelter für Oppelsbohm und Necklinsberg. Zum Kriegsende 1918 wurde die Kelter aufgelassen, da sich der Weinbau nicht mehr lohnte. Ersetzt wurden die Reben durch die heute noch bestehenden Streuobstwiesen (ca. 35.000 Obstbäume).

Drexelhof
Im Jahre 1344 erstmals urkundlich erwähnt.
Per Februar 2021 18 Einwohner.

Königsstein
Dies ist ein Gedenkstein aus dem Jahre 1841 – der an die Jagd des König Wilhelm I. erinnern soll. Der Sage nach befand sich dort vor Urzeiten ein Richtplatz eines germanischen Zehntgerichtes.

Pionierweg
Der Weg wurde von einer Pioniereinheit gebaut, daher sein Name.

NSG Sommerrain
Früher befand sich in diesem Gebiet eine Viehweide, die Allmersbache Stelle. Diese wurde später aufgeforstet. Bis ins Jahr 1960 wurden hier noch Schafe geweidet. Besonders erwähnenswert sind das Pfeifengras, die bereits über 200 Jahre alten Kiefern, der Seidelbast, 10 Orchideenarten (Fliegen-Ragwurz), Deutscher Enzian, Gefranzter Enzian und Graslilien.

Öschelbronn
Im Jahre 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Per Februar 2021 321 Einwohner.

Hohlweg Bürg
Dieser stammt aus den Jahren 1538 – 1544 und wurde unter Herzog Ulrich angelegt. Auf diesem Weg wurden die Quadersteine vom Abriss der Burg Altwinnenden nach Schorndorf transportiert.

Oberweiler
Eine der jüngsten Siedlungen in den Berglen – ca. 1758. Per Februar 2021 32 Einwohner.

Oppelsbohm
Hauptort der Gemeinde Berglen. Im Jahre 1293 erstmals urkundlich erwähnt. Per Februar 2021 1327 Einwohner. Ortsneckname: Saufbiegel. Mauritiuskirche aus dem Jahre 1528. Die Nachbarschaftsschule, wegen ihrer Form Sternschule genannt, aus dem Jahre 1969 wurde von dem bekannten Stuttgarter Architektenbüro Professor Benisch und Partner gebaut.

Quellen:
– Werner Hofmann
   „Berglen – Geschichte der Gemeinde und der Landschaft“,
    Verlag Manfred Hennecke
– Peter Elsäßer, Manfred Hennecke
  „Naturraum Berglen“, Verlag Manfred Hennecke

 

Einkehrmöglichkeiten:

Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit.
Bitte Rucksackvesper und ausreichend Getränke mitnehmen.

Nach der Tour:

Berglesstube
Mozartstr. 9, 73663 Berglen-Oppelsbohm, Telefon: 07195-71429

Göckele
Im Moment Montag – Donnerstag Ruhetag. Aktuelle Öffnungszeiten bitte vorab erfragen.
Kelterstr. 55, 73663 Berglen-Rettersburg,  Telefon: 07195-9774004
Sehr schöner und gemütlicher Biergarten.



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