Kanzacher Bachritterburg
Start und Ziel: | Parkplatz am Haus der Vereine, Riedlinger Straße, 88422 Kanzach oder Parkplatz der Bachritterburg
ÖPNV: Haltestelle ÖPNV: Kanzach-Krone |
Strecke: | 7,0 km |
Höhendifferenz: | 70 m |
Reine Gehzeit: | 2 Std. |
Typ: | Rundwanderung |
Verfasser: | Lothar Langner |
Topografische Karte: 1:50.000, Freizeikarte 527 Bad Saulgau oder
1:25.000, W 253 Riedlingen
Die Wanderung führt durch die typische Landschaft Oberschwabens. Die Tour bietet sowohl Naturliebhabern als auch Interessierten für Geschichte und Kultur etwas. Wer möchte, erfährt auch einiges über eine fast vergessene Eisenbahn-Schmalspurstrecke. Für Kinder gibt es bei einer überschaubaren Streckenlänge zwei Hauptattraktionen: Den rekonstruierten Nachbau einer mittelalterlichen Holzburg und ein Stück zurückkehrender Wildnis. Letzteres ist Teil des FFH-Gebietes „Federsee und Blinder See bei Kanzach“.
Der größere Teil des Weges ist befestigt oder asphaltiert. Es gibt aber auch einige unbefestigte Wegabschnitte. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert! Achtung bei der Überquerung der Landesstraßen!
Start der Tour ist in Kanzach am Parkplatz bzw. der Bushaltestelle an der L275 (Riedlinger Straße) am Haus der Vereine (evtl. auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Bachritterburg).
Kanzach war einst Bahnstation der ehemaligen Federseebahn. In Kanzach direkt an der Straße sieht man, wenn man aufmerksam ist, noch den Bahnhof sowie einige Eisenbahnwaggons im Gelände gegenüber vom Parkplatz.
Die L275 überquert man Richtung Bachritterburg Kanzach und geht nach links zur Burg. Mit Kindern lohnt sich ein Besuch der Bachritterburg auf alle Fälle. Man kann diese natürlich auch nach Abschluss der Wanderung besuchen. Einkehr in der Burgschänke möglich. An der Burg vorbei geht es bis zum Wegende und dann unmittelbar nach rechts um die Bachritterburg z. T. auf unbefestigtem Weg bis auf einen Asphaltweg.
Hier wendet man sich nach links zum Sägewerk Reichert. Der Durchgang zu Fuß durch das Werk ist erlaubt. Radfahrer müssen dagegen einen kleinen Bogen fahren.
Am Ende des Sägewerks befindet sich im Ortsteil Seelenwald rechts ein Denkmal für Kriegsopfer. Unmittelbar nach dem Sägewerk verlässt man die ehemalige Bahntrasse und geht auf der für die Durchfahrt gesperrten Straße zunächst geradeaus und danach im Linksbogen auf einer Brücke über die Kanzach in Richtung der L275 und überquert diese. Achtung, hier ist bei der Überquerung besondere Vorsicht angeraten!
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wählt man den Fahrweg halblinks und folgt diesem ca. 1 km (etwa 15 Minuten) zunächst im leichten Rechtsbogen bis zum Ende. Dort beim Waldstück Lehmgrube biegt man nach links auf einen weiteren Waldweg ein und überquert dann die L282. Im Waldstück vor der Landesstraße sieht man rechts auch ein Kleinbiotop.
An der nächsten Abzweigung (etwa 220 m nach der L282) nimmt man den beschilderten Weg halbrechts, bis man nach 400 m am Blinden See angelangt.
Von dort machen wir einen kurzen Abstecher ca. 170 m nach links zur Waldhütte am Blinden See. An dieser Stelle hat man den besten Blick auf den langsam versandenden See und auch Möglichkeiten zu einer gemütlichen Rast.
Wenn wir die 170 m zurückgehen, können wir das Naturschutzgebiet „Blinder See“ auf unbefestigten Pfaden umrunden. Ist es zu nass oder hat man nicht die passenden Schuhe an, kann man an der Hütte auch abkürzen und 250 m weiter gehen. Für Naturliebhaber aber auch mit Kindern lohnt die Umrundung der geschützten „Wildnis“.
Nach der viertelstündigen Umrundung des Naturschutzgebietes Blinder See biegt man halblinks auf den breiteren Weg ein und wählt kurz danach nicht den linken mit „Blinder See“ beschilderten Weg zurück zur Waldhütte sondern den mittleren Weg. Etwa 100 m danach biegt man links ein zum Waldrand und lässt diesen weiter rechts liegen.
Nach kurzem Wegstück am Waldrand entlang gelangt man zu einem Aussichtspunkt, wo auch wieder eine Ruhebank steht. Weiter hinab geht es zurück nach Kanzach sowie zum Ausgangspunkt der Wanderung dem Parkplatz bzw. der Bushaltestelle.
Wem die Tour zu kurz ist, kann diese ab Seelenwald auch verlängern und weiter ein Stück entlang der ehemaligen Bahntrasse gehen. Über das Gewerbegebiet Dautenhau, wo man ebenfalls die L275 kreuzt, unmittelbar vor dem Bauerngehöft nach links abbiegt und das Teersträßlein zum Wald geht, bevor man kurz vor der L282 wieder auf die kürzere Runde trifft. Dies verlängert die Wegstrecke auf dann insgesamt knapp 11 km bei fast unveränderten Auf- und Abstiegen.
Informationen für unterwegs:
Federseebahn
Die Federseebahn wurde auch „Buchauer Zügle“ genannt und war eine 750 mm–Schmalspurbahn von Bad Schussenried nach Riedlingen. Die Einweihung der einzelnen Abschnitte geschah zwischen 1886 und 1916, die des Abschnittes durch Kanzach 1915. Bereits 1960 wurde der Abschnitt von Buchau nach Riedlingen wieder eingestellt und dann demontiert.
Mehr Informationen zur Federseebahn findet man in der SWR-Reihe „Eisenbahnromantik“
Weitere Infos hier.
Bachritterburg Kanzach
„Die Bachritterburg Kanzach bietet dem Besucher eine Zeitreise ins frühe 14. Jahrhundert. Der vollständig rekonstruierte Nachbau zeigt die Lebenswelt eines Niederadligen zu Beginn des Spätmittelalters.“ Sie ist insbesondere für Kinder ein Erlebnis!
Weitere Infos hier.
Sägewerk Reichert
Hier befand sich bis zur Einstellung der Bahnhof Seelenwald der Federseebahn. Die Gebäude sind Teil des Sägewerkes.
Im Sägewerk fand vor Corona alle Jahre wieder die größte Hobbykunstausstellung der Region „Kunst im Sägewerk“ statt. Deren Zukunft ist unklar.
Blinder See
„Durch Torfabbau, nach vorangegangener künstlicher Grundwasserabsenkung (Drainage 1919), entstand in den 20er Jahren wieder ein etwa 10 ha großer (Torfstich-) „See“. Dieser ist inzwischen wieder stark verlandet und z.T. mit einer Schwingrasendecke überzogen… Der See und das ihn umgebende Moor stehen heute unter Naturschutz. Es handelt sich um ein sehr schützenswertes und noch wachsendes Hochmoorökotop, das viele sehr selten gewordene Tiere und Pflanzen beherbergt.“
Quelle: http://www.gemeinde-kanzach.de/
Der Bereich um den See ist Teil des FFH-Gebietes „Federsee und Blinder See bei Kanzach“.
Weitere Infos hier.
Einkehrmöglichkeiten:
Burgschänke
in der Bachritterburg Kanzach. Riedlinger Str. 12, 88422 Kanzach.
Bitte erfragen Sie die Öffnungszeiten. Danke.
Café Gugelhupf
im Nachbarort Dürnau. Hauptstraße 9, 88422 Dürnau, 07582 2856
Das Café liegt idyllisch inmitten der beiden Thermalbadstädten Bad Buchau und Bad Saulgau, im Herzen von Oberschwaben.
Es ist ein ideales Ausflugsziel mit schöner Terrasse, direkt an den Radwegen um Bad Buchau und Bad Saulgau. Das Café besteht seit 1995. Seither haben es sich die Besitzer zur Aufgabe gemacht, den Gästen einen schönen und gemütlichen Aufenthalt zur bereiten. Genießen Sie täglich frische Kuchen und Backwaren in dörflicher Idylle und im Sommer auch auf der Terrasse oder im hell und freundlich gestalteten Wintergarten-Café.