Geschichte auf der Spur
Start und Ziel: | Rathaus Gammertingen
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Strecke: | 10,0 km |
Höhendifferenz: | 143 m |
Reine Gehzeit: | 4 1/2 Std. |
Typ: | Rundwanderung |
Verfasserin: | Angelika Straubinger |
Erlebniswanderung in Gammertingen und Fehlatal.
Topographischen Karte 1:25000 W252 Sigmaringen
Am Bahnhof in Gammertingen angekommen, machen wir uns auf dem Weg über die Bahnhof- und die Eichertstraße bis zum Rathaus, das im ehemaligen Schloss, einem attraktiven klassizistischen Bau, untergebracht ist. Auf der Rückseite des Rathauses schlendern wir am rechten Ufer des Flüsschen Lauchert entlang stadtauswärts. Wir folgen dabei dem der Albvereinsmarkierung „Gelbes Dreieck“. Kurz vor dem Ortsende von Gammertingen führt unser Weg am linken Ufer der Lauchert weiter. Wir verlassen den Ort und wandern weiter mit Blick auf die sich in den Wiesen schlängelnde Lauchert ins Grüne. Am Klärwerk biegen wir rechts ab und folgen der „Gelben Gabel“ auf der rückwärtigen Seite der Anlange bergauf. Langsam aber stetig führt uns der Pfad zwischen Waldrand und Feldern, an Bienenstöcken vorbei hangaufwärts, bis wir einen Feldweg mit Aussichtsbank erreichen. Direkt hinter der Bank geht es geradeaus weiter in den Wald hinein. Wir steigen weiter aufwärts der „Gelben Gabel“ nach Richtung Vehringer Feld. Oben angelangt genießen wir die Ruhe auf der Hochebene. In den Büschen zwischen den Äckern und Wiesen hört man die Vögel zwitschern. Wer Glück hat, kann das leuchtende Gefieder der Goldammer entdecken.
Wir wandern weiter auf dem Asphaltweg, wenden uns am Wegzeiger der „Gelben Gabel“ folgend nach rechts. Bis zum Alten Schloss (siehe Wegzeiger), wie die Ruine Baldenstein auch genannt wird, sind es jetzt noch 800 Meter. Der Weg wird immer schmaler, je weiter wir in den Wald hineinlaufen. Schließlich erreichen wir die Burgruine, die über dem idyllischen Fehlatal thront. Auf Informationstafeln erfährt man mehr über die Geschichte der Burganlage, die um 1050 bis 1100 von den Grafen von Gammertingen vermutlich als Stammsitz erbaut wurde. Bereits 1150 zerstörte ein Brand die Burg. Sie wurde nicht wieder aufgebaut und geriet in Vergessenheit. In den 1960er Jahren hat man die Ruine freigelegt und instand gesetzt. Dabei kamen wertvolle Funde zum Vorschein, etwa Spielsteine, Glasfragmente und Metallsporne. Für Wanderer ist die Ruine mit ihrer wunderbaren Aussicht ein willkommener Rastplatz. Ruhebänke laden zum Verweilen ein, sogar einen Grillplatz gibt es für eine ausgedehntere Pause.
Nachdem wir die Aussicht genossen haben, steigen wir über einen schmalen Steig hinab ins Fehlatal. Von weitem hört man schon das muntere Wiesenflüsschen rauschen. Im Tal angekommen treffen wir auf einen geschotterten Wander- und Radweg. Wir wenden uns nach rechts und wandern mit dem „Gelben Dreieck“ als Wegzeichen Richtung Neufra.
Gemütlich schlängelt sich die Fehla durch die grünen Wiesen, immer mal wieder gibt es kleine Schnellen, Enten schwimmen auf dem Wasser, auch der ein oder andere Reiher kann gesichtet werden. Wir folgen dem Flüsschen bis nach Neufra, wo wir rechts schon die Gleise der Hohenzollerschen Landesbahn sehen. Wer jetzt schon müde ist, kann ab Neufra mit dem Schienenbus nach Gammertingen zurückfahren. Eisenbahnfreunde kommen jedoch auf dem Fußweg auf ihre Kosten. Hier beginnt nämlich ein Eisenbahnlehrpfad. Auf dem knapp vier Kilometer langen Abschnitt zwischen Neufra und Gammertingen lässt lassen sich 120 Jahr Eisenbahngeschichte im Kleinen erleben.
Vor dem Friedhof biegen wir nach rechts ab, unterqueren die Schienen und halten uns scharf rechts. Begleitet von 15 Informationstafeln des Lehrpfads und der „Gelben Raute“ des Albvereins wandern wir an den Gleisen auf schmalem Pfad leicht ansteigend zurück nach Gammertingen. Dort angekommen führt uns der Weg berab dem gelben Dreieck nach Richtung Ortsmitte und Bahnhof, wo diese geschichtsträchtige Tour endet.
Informationen für unterwegs:
Die Fehlakapelle
wurde 1990 durch eine umstürzende Weidbuche zerstört und von Gammertinger Bürgern wieder aufgebaut. Die Kapelle hat einen rein christlichen Hintergrund; im Gegensatz zu vielen anderen Kapellen in unserer Gegend (z. B. Schollenkapelle, Altenburgkapelle), die eine Schutzfunktion haben.
Erkennungsmerkmale sind die Sitzbänke im Inneren und teilweise in einem Vorraum, im welchem, auch das liebe Vieh geschützt wurde.
Eisenbahnlehrpfad
Die 15 Infotafeln des Eisenbahnlehrpfads vermitteln spielerisch und sehr informativ die technische Leistung, die nötig war, um die Bahnlinie in die spezielle Landschaft zwischen Neufra und Gammertingen einzubetten. Anekdoten und Erzählungen berichten vom Leben und Arbeiten entlang der Eisenbahnlinie und erleichtern den Abstieg. Dieser Pfad ist individuell aufgebaut, sodass er von beiden Seiten bestaunt werden kann.
Hier finden Sie den Fahrplan zur Einweihung am 6. Mai 2018.
Die Fehla
Dieser Bach schlingt sich wie eine Schlange durch das Tal und steht unter Naturschutz. Auch der Bieber ist dort wieder zu finden. Überall sind deutliche Spuren zu erkennen – von umgestürzten und angenagten Bäumen bis zum Staudamm.
Ruine Baldenstein bzw. Altes Schloss
Die Ruine Baldenstein bietet einen hervorragenden Rastplatz für eine Trink- und Vesperpause.
Sie wurde um 1050 bis 100 von den Grafen von Gammertingen vemutlich als Stammsitz erbaut. Das Dorf Baldenstein, das am Fuße der Burg Baldenstein lag, wurde 1140 von zwei Töchtern des Grafen Ulrich II. von Gammertingen dem Kloster Zwiefalten geschenkt. Das Dorf umfasste neun Höfe und eine Mühle. Nahc der Gründung der Städte Gammertingen und Hettingen wurde das Dorf aufgegeben und seine Markung zwischen Gammertingen und Hettingen aufgeteilt. Leider wurde die Burg Baldenstein ohne kriegerische Einwirkung durch einen Brand zerstört und nicht wieder aufgebaut. Weitere Infos hier.
Veringerfeld und Laucherttal
Nach der Rast geht es weiter über das Veringerfeld (Name für ein Gewann) in das Laucherttal. Die Lauchert hat in Melchingen ihren Ursprung und fließt in Sigmaringendorf in die Donau. Das Tal ist ein kleiner Ableger des Donautals und ist vom weißen Jurastein geprägt. Ebenfalls sind auch an der Lauchert biber heimisch geworden. Entlang der Lauchert wird der südliche Ortseingang von Gammertingen erreicht.
Einkehrmöglichkeiten
Ruine Baldenstein
Rast- und Grillplatz