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Echterdingen – Uhlbergturm und Siebenmühlental

21,0 km | 400 Höhenmeter
Kategorie 4: mittel – anspruchsvoll i
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Tourenfakten
Start und Ziel: Bahnhof Echterdingen
Strecke: 21,0 km
Höhendifferenz: 400 m
Reine Gehzeit: 6 Std.
Typ: Rundwanderung
Verfasser: Peter Herrmann
Wegbeschreibung

Die Wanderung bietet, vom Bernhäuser Forst aus, herrliche Ausblicke auf die Filderebene mit dem Flughafen. Vorher erinnert uns jedoch der Zeppelinstein an eine Katastrophe der Luftschifffahrt. Vom Uhlbergturm schauen wir in das Vorland und auf die „Blaue Wand“ der Schwäbischen Alb. Der Wanderweg durch das Siebenmühlental führt an alten Wassermühlen vorbei hinauf zur Weidacher Höhe. Die Wanderung beginnt und endet am Echterdinger Bahnhof. Der größte Teil des Weges verläuft über Strecken, die der Schwäbische Albverein gekennzeichnet hat.

Vom Echterdinger Bahnhof führt der Weg durch die Burgstraße an der Stephanus-Kirche vorbei zur Bernhäuser Straße. Der Weg ist mit der Wegmarke Blauer Strich gekennzeichnet.
Nun geht es ostwärts weiter auf der Bernhäuser Straße. Ab jetzt ist der Weg mit der Wegmarke Blaues Kreuz gekennzeichnet. Es geht durch die Brühlstraße in den Zeppelinweg. An dessen Ende biegen wir in die Rotbrunnenstraße, die in der Gartenstraße endet. Das Blaue Kreuz führt uns von der Gartenstraße rechts ab und dann links weiter zum Zeppelinstein. Die Bänke in der Parkanlage laden zu einer Rast ein.
Der Weg führt parallel zur B27 in ein Gewerbegebiet. Am Ende überschreiten wir die breite Straße und biegen auf dem Feldweg vor dem Bach südwestlich ab. Nun gehen wir auf einigen Straßen ohne Wanderzeichen. Dem Feldweg folgen wir bis zur Stettener Hauptstraße. Wir queren diese und biegen danach in die Poststraße ein. An deren Ende geht es nach rechts in die Höfer Steige. Auf dieser geht es hinauf zur Jahnstraße. Nun folgen wir links abbiegend der neuen Wegmarke Rotes Plus. Dieses führt bis zum Uhlbergturm. Wir biegen von der Jahnstraße in die Erlachstraße. An deren Ende geht es in die Dr. Manfred-Müller-Straße. Ab hier bietet sich eine großartige Aussicht nach Norden hinunter, auf den Manfred-Rommel-Flughafen. Der Weg führt weiter zwischen Häusern und dem Wald zu den Weilerhau-Sportanlagen.
Auf der Finkenstraße kommen wir zur Achterwaldstraße. Hier ist links abzubiegen. Ab dem Kreisverkehr geht es auf der Panoramastraße und Lailensäckerstraße bis zur Hütte auf der Schafweide. Der links abbiegenden Straße folgt man in die Schönbuchstraße. Diese verlässt man in die Bergstraße und dann gleich weiter in die Forststraße. Am Ende rechts abbiegend in die Reutestraße. Die Wegweiser führen uns auf den richtigen Weg zum Uhlbergturm weiter.
Nach einer ausgiebigen Rundschau vom Turm und Rast verlassen wir den Platz auf dem Weg zwischen den Gärten und dem Wald abwärtsgehend. Unterwegs finden sich immer wieder Baumstämme mit Gesichtern und Masken am Wegrand. Der Weg ist mit dem Roten Plus gekennzeichnet und führt nach Neuenhaus. An der ersten Kreuzung nehmen wir den breiten Weg nach Osten. An der nächsten Kreuzung geht es auf dem breiteren Weg Richtung Nord-West bis zur Kreuzung mit einem durch die Wegmarke Rotes Plus gekennzeichneten Weg. Dem so gekennzeichneten Weg folgen wir in Richtung Süd-West hinab ins Aichtal. Im Aichtal führt der Weg stromaufwärts bis zur Burkhardtsmühle. Vor dem alten Bahndamm geht es über die Aich und die Landstraße zwischen Biergarten und dem Gasthof Burkhardtsmühle in das Reichenbachtal, genannt Siebenmühlental.
Wir bleiben auf dem Weg im Siebenmühlental vorbei an der Unteren und Oberen Kleinmicheles bis zur Kochenmühle. Von hier geht es auf dem Asphaltsträssle hinauf in den Wald zur Weidacher Höhe. Wegmarke ist jetzt der Rote Punkt. Oben auf der Weidacher Höhe bietet sich das Stettener Wanderheim für eine Einkehr an.
Am Ende des mit dem Roten Punkt gekennzeichneten Weges treffen wir wieder auf einen mit dem Roten Plus gekennzeichneten Weg. Nun geht es in Richtung Echterdingen. Nach dem Ortsausgang von Stetten bietet sich wieder eine tolle Aussicht nach Norden bis auf die andere Seite des Neckars. Der mit einem Roten Punkt gekennzeichnete Weg biegt rechts hinab in die Kleingärten und führt nach Echterdingen. Im Ort treffen wir auf den mit einem Blauen Strich gekennzeichneten Weg. Diesem folgen wir der Hauptstraße entlang in das Zentrum von Echterdingen. Die Straße führt aus dem Ort hinaus bis zum Bahnhof. Wir sind am Ziel.

 

Informationen für unterwegs:

Echterdingen
Echterdingen wurde erstmals 1185 als (H)ahtertingen urkundlich erwähnt. Die Herrschaftsrechte wechselten oftmals den Besitzer bis sie mit der Reformation an Württemberg wechselten. Zum 1.1.1975 schlossen sich Echterdingen, Leinfelden, Musberg und Stetten zur Stadt Leinfelden-Echterdingen zusammen. Heute hat Echterdingen ca. 14 000 Einwohner.

Stephanuskirche
Die spätmittelalterliche Stephanuskirche im Ortskern von Echterdingen wurde 1185 erstmals in einem Dokument erwähnt. Die Grundsteinlegung des Kirchturms war im Jahr 1439. Die neugotische Kirchturmspitze wurde jedoch erst zwischen 1880 und 1888 errichtet. Der spätgotische Hochchor wurde 1508/1510 aus Steinen der Echterdinger Burg erbaut. Um die Kirche herum befand sich bis ins 19. Jhd. der Friedhof. Hier finden sich noch Überreste eines Verteidigungssystems, das auch die hinter der Kirche gelegene „Untere Burg“ umgab.

Zeppelin-Gedenkstätte
Die Parkanlage ist eine Gedenkstätte. Hier wird an ein Unglück mit dem Zeppelin LZ4 erinnert. Am 5. August 1908 landete Ferdinand Graf von Zeppelin auf einer Testfahrt aufgrund eines Motorschadens mit dem Luftschiff LZ 4 hier. Dies war die erste Landung eines Luftschiffes auf festem Boden. Das Luftschiff wurde hier am Nachmittag desselben Tages während eines Gewitters vollständig zerstört. Diese Katastrophe hatte eine große Spendenaktion für den Grafen Zeppelin und seinen Luftschiffen zur Folge. Es wurden über sechs Millionen Goldmark gespendet. Dies ermöglichte Graf Zeppelin die Fortsetzung seines Werkes auf sicherer finanzieller Grundlage. Der Zeppelinstein markiert den Landungsplatz bei Echterdingen.

Filderstadt-Plattenhardt, Weilerhau-Sportanlagen
In der ehemaligen Tennishalle wurden Grand-Prix-Damen-Turniere gespielt. Wer bei den Tennisdamen Rang und Namen hatte, war mal hier. Ab 2006 wird das Turnier in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle gespielt. Die Tennishalle wurde zu einem Trampolin-Zentrum umgebaut.

Uhlbergturm
Am Rand des Schönbuches, wo es hinab in die Filder-Ebene geht, wurde im Jahre 1890 ein Aussichtsgerüst errichtet, dem 1903 ein 16 m hoher Holzturm folgte. 1962 musste dieser wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Zum 75-jährigen Jubiläum des Schwäbischen Albvereins wurde im August 1963 der neue Betonturm eingeweiht. Im Turmsockel befindet sich ein Kiosk, der an den Wochenenden geöffnet ist. Um den Turm sind Orientierungstafeln, eine Feuerstelle und eine Spielwiese vorhanden.

Siebenmühlental
Das Siebenmühlental, früher Reichenbachtal genannt, ist das Tal des Reichenbachs zwischen Musberg und seiner Mündung in die Aich bei Waldenbuch. Dem Taleinschnitt folgt ungefähr die Grenze zwischen dem Landkreis Böblingen zu seiner Rechten und dem Landkreis Esslingen zu seiner Linken.
Der heutige Name „Siebenmühlental“ bezieht sich auf die 1383 urkundlich als sieben mulin im Richenbach erwähnten Mühlen. Heute sind noch die Namen von 11 Mühlen bekannt. Sie wurden alle vom Reichenbach angetrieben. Man kann sich vorstellen, welche Konflikte sich dabei einstellten. Ist der Reichenbach doch nur ein kleiner Bach. Die Bezeichnung Siebenmühlental wurde während der 1930er Jahre aufgebracht im Bestreben, das Tal touristisch zu erschließen und zu vermarkten. Denn jetzt fuhr ja durch das Tal die Eisenbahn. Außer in der Eselsmühle wird in keiner der ehemals neun Getreidemühlen mehr gemahlen. In der Unteren Kleinmichelesmühle und der Burkhardtsmühle sind Sägewerke und Holzlager untergebracht.

Die Siebenmühlentalbahn war eine ca.11 Kilometer lange normalspurige Stichbahn. Die nicht-elektrifizierte Nebenbahn führte von Leinfelden über Steinenbronn bis nach Waldenbuch und folgte dabei überwiegend dem Siebenmühlental. Im Juni 1928 wurde von der Deutschen Reichsbahn der Betrieb auf der Siebenmühlentalbahn eröffnet.
Von Anfang an stand die Bahn jedoch in direkter Konkurrenz zum Verkehr auf der Straße. So gab es schon seit 1911 eine Busverbindung zwischen Degerloch und Tübingen. Spätere Kraftpost– und Bahnbus-Linien, die über Waldenbuch verliefen und kürzere Fahrzeiten boten, zogen Fahrgäste von der Bahn ab. Die Sägewerke und Mühlen schafften sich eigene Lastkraftwagen an und somit verlor sie auch ihr Frachtaufkommen. Im Mai 1955, also knapp 27 Jahre nach der Eröffnung – wurde der Personenverkehr durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt. Schon bald darauf im Juli 1955 musste auch der Güterverkehr nach Waldenbuch eingestellt werden. Starke Regenfälle hatten den Bahndamm zwischen der Burkhardtsmühle und Waldenbuch beschädigt. Der Deutschen Bundesbahn waren die Reparaturarbeiten zu teuer. Im Jahr 1972 wurde dann auch die Strecke zurückgebaut. Heute ist der Bahndamm zwischen Musberg und Glashütte ein beliebter Wander- und Radweg. Der Weg wird durch entsprechende Beschilderung offiziell als Bundeswanderweg bezeichnet.

Wissenswertes zu den Mühlen im Siebenmühlental
1831 errichtete Friedrich Burkhardt, Müller auf der benachbarten Unteren Kleinmichelesmühle, an der Mündung des Reichenbachs in die Aich eine Sägemühle und eine Hanfreibe. 1893 wurde die Name Burkhardtsmühle erstmals genannt. 1887 ist dort erstmals eine Gastwirtschaft Waldhorn erwähnt. Vorteilhaft für das Sägewerk und die Gastwirtschaft war die Eröffnung der Siebenmühlentalbahn. Das Bahnhofsgebäude des Haltepunkts existiert bis heute und befindet sich jenseits der Aich. 1930 wurde nördlich der Burkhardtsmühle durch Rudolf Waidelich das Plattenhardter Freibad errichtet, das sich bei Wanderern großer Beliebtheit erfreute, aber ca. 1941 geschlossen wurde. Seit 1968 wurde die Burkhardtsmühle für Theateraufführungen genutzt, eine Laientheatergruppe gründete die „Komedescheuer“. 1974 zog die Theatergruppe in die Mäulesmühle um und in dieser Mühle finden seit 1985 die Aufführungen der schwäbischen Volkstheaterszenen Hannes und der Bürgermeister statt. Nach zahlreichen Besitzer- und Pächterwechseln und einem längeren Leerstand wurde 2000 der Biergarten Waldmeister wiedereröffnet. Seit 2010 wird die Burkhardtsmühle als Restaurant wieder bewirtschaftet.
Wandertipps des Schwäbischen Albvereins
Die Untere Kleinmichelesmühle wurde 1417 als „Schrufels Milin“ erwähnt. Das heute erhaltene Mühlengebäude wurde wohl in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. 1907 baute Rudolf Waidelich (1882–1971) die bis zu diesem Jahr als Getreidemühle genutzte Mühle zur Sägemühle um.
Die Obere Kleinmichelsmühle ist die neunte Mühle im Siebenmühlental und in Privatbesitz. Laut Inschrift wurde diese Mühle im Jahr 1709 erbaut, benannt nach einem der drei Erben „klein“ Michel Weinmann.
Die Kochenmühle wurde im Jahre 1451 erstmals urkundlich erwähnt. Ihr benachbart sind drei Scheunen, ferner ein Backhaus aus dem Jahre 1551. Die Mühle wurde 1836 zweigeteilt; heute ist in dem einen Teil des Gebäudes eine Gaststätte untergebracht, im anderen ein Architekturbüro. Erst 1956 wurde die Mühle elektrifiziert. 1720–1956 lebte dort eine Familie Koch, was den heutigen Namen der Mühle erklärt. Früher besaß die Kochenmühle außerdem einen gleichnamigen Haltepunkt an der ehemaligen Siebenmühlentalbahn.

Theater unter den Kuppeln in Stetten
Das Theater unter den Kuppeln ist ein semiprofessionelles Theater. Das Theater ist von einer Laienspielergruppe des Deutschen Roten Kreuz 1965 als Naturtheater Stetten gegründet worden. Man wollte mit den Einnahmen der Aufführungen einen neuen Krankenwagen finanzieren. Heute wird ein breitgefächertes Programm geboten.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Kiosk am Uhlbergturm

Wanderheim Stettener Hütte des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe

Kochenmühle im Siebenmühlental

Burkhardtsmühle mit Biergarten



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